Ársrit Verkfræðingafjelags Íslands - 01.01.1914, Page 41

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41 Linie zu befahren und mit den Verhaltnissen vertraut zu werden. Wie bekannt, gab es viele Politiker hier im Lande, die den Kontrakt, welchen der Minister mit der St. n. T. abgesehlossen hatte, nicht anerkennen wollten und versuchten, denselben umzustossen. In dem Alling 1905 entstand ein heftiger Kampf. Die Oppositions-Partei wollte drahllose Verbindung ha- ben, Verlreter der Marconi- und Telefunken-Gesell- schaft waren anwesend und brachten eine Menge verschiedener Angebote. Das Ergebnis war jedoch, dass der Konlrakt mit der St. n. T. sowie das von Herrn Krarup und mir ausgearbeitete Projekt fiir die Landlinie anerkannt und die nötigen Mittel zur Aus- fiihrung desselben bewilligt wurden. Es wurde ferner bestimmt, dass die Linie aus zwei 3m/m Broncediiihten ausgefúhrt werden sollte, welche derartig anzuordnen wiiren, dass man mit denselben gleichzeitig telefo- nieren und telegraphieren konnle. Wir waren der An- sicht, dass man sich die Anbringung eines beson- deren Telegraphendrahtes einige Jahre liinaus sparen könnte. Eine derartige Linie mit ca. 20 ii 30 Zwisch- enstationen veranschlagte ich zu 490000 Kr. Ver- schiedene Umstande verursachten jedoch eine Ueber- schreitung dieses Betrages um ca. 50000 Kr. odcr ungelúhr 10°/o. Gemiiss dem Kontrakt mit der St. n. T. sollte die Landlinie Sej'disfjord—Reykjavik bis. 1. Okt. 1906 fertig sein. Die Liinge derselben wurde zu 620 km. gemessen und an vielen Stellen waren die Transportverhiiltnisse sehr schwierig. Dienötigen Holz- maste, ca. 14000 Slúck, wurden im Sommcr 1905 zum Teil in Danemark — mit Dampfkreosot impragniert — und zum Teil in Norwegen — mit Kupfervitriol impriigniertes Tannenholz — gekauft. Es wurde dabei ein Fehler begangen, indem die Liinge der Maste elwas kurz bemessen wurde, namlich 18 und 20 Fuss, wahrend bei spiiteren Anlagen die Liinge derselben zu 22 bis 24 Fuss und darúber gewahlt worden ist. Der Transport der Maste von Díinemark resp. Norwegen bis zu den verschiedenen Landungspliit- zen in Island iibernahm »Det forenede Dampskibs- selskab« in Kopenhagen. IJer Landtransport bis zur Verwendungsstelle, den mnn zu Kr. 47250 veranschlagt hatte, wurde mit 125 Kr. iiberschritten, wáhrend die Opposition in dem Alting 1905 diese Iíosten zu Kr. 141750 geschálzt liatte. Im September 1905 kehrte ich wieder nach Nor- wegen zurúck, wo ich nun mit den Vorbereitungen und weiteren Anschaffungen fiir den Bau der ganzen Landlinie Seyðisfjord — Reykjavik begann. Im Win- ter 1906 besehloss auch der Kaufmann, Herr Tuli- nius in Kopenhagen im Verein mit dem Distrikt Suðurmúlasýsla, eine Telefonlinie zwischen Seyðis- fjörður und Eskifjörður bauen zu lassen und wurde ich ebenfalls mit der Ausfúhrung derselben beauftragl. Nach meinen Vorschlag wurde die Linie in 4 Seklionen mit je 1 Baufúhrer eingeteilt. Jede dieser Sektionen sollte wieder aus 3 resp. 4 Abteilungen unter der Leitung je eines Arbeitsfúhrers bestehen. Jede solche Abteilung hatle eine Strecke von 50--60 km. zu bauen. Sektion 1 (3 Abteitungen) von Reykjavík bis Staður — 2 (4---------) — Staður — Urðir — 3 (3 ) — Urðir — Grímsstaðir — 4 (3---------) — Grímsst. — Seyðisfjörður Das ganze Arbeils- und Ausrústungsmaterial, sowie alle Telefon- und Telegraphapparate wurden von Norwegen gescliaffen, wáhrend die nötigen Zelte von dem dánischen Kriegswesen gekauft wurden. Auf Grund der starken Opposition gegen das von der Mehrheit im Alting 1905 gewáhlte System (Kabel-, aber nicht drahtlose Verbindung) konnte man an- fangs in Island fast gar keine Arbeitskraft erhalten, sondern musste diese von Norwegen holen. Im Mai 1906 zogen wir nach Island, Sektion 1 nach Reykja- vik, alle die úbrigen (ca 300 Mann) mit dem Dam- pfer »Egil« nach Ost- und Nordisland (Seyðisfjord, Vopnafjord, Húsavík, Akureyri und Sauðárkrók). Im Anfang liatten wir mit vielen Schwierigkeiten zu kámpfen. Der Frúhling 1906 kam sehr spát auf Island, das Treibeis hinderle Sektion 2 von dem Er- reichen ihres Arbeitsplatzes. Anfangs Juni war es noch vollkommen Winter auf den »Heiden« (niedrige Ge- birge) des Ostlandes und Futtermangel allerorts, sodass diejenigen, die in das Land bei Grimsstaðir, Reykja- hlið etc. eindringen sollten, keine Pferde fiir den Transport erhalten konnten. Im Beginn waren die Aussichten deshalb recht triibe; gegen Mitte Juni war die Arbeit jedoch úberall im Gange. Als ich spát Juni in Reykjavík ankam, war man in dem Ministerium zum Teil nervös geworden und wir be- gingen nun den Fehler, weitere 40 Mann von Ko- penhagen und Christiania zu requirieren. Diese waren richtige von der Strasse gesammelten Tauge- nichts, die gar keine Arbeit leisten konnten, dafúr aber einen Streik auf Dimmafjall veranstalteten und schleunigst wieder in ihre Heimat expediert werden mussten. Im Juli wurde das Wetter besser und die Arbeit ging nun recht gut vorwárts. Mit dem Einkauf des Broncedrahtes hatten wir Schwierigkeiten. Erstens stieg der Preis, sodass wir Kr. 1,70 pr. kg. anstatt 1,50, wie veranschlagt, bezahlen mussten. Dies verursachte ca. 20000 Kr. Mehrkosten. Ausserdem war seine Qualitát keine gute und im Laufe der Zeit hat uns dieser Draht viele Unan- nehmliclikeiten bereitet. Schon im August war die Arbeit so weit gedie-

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