Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Blaðsíða 53

LINNÉS LAPPLANDISCHE REISE
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»Campi Elysii«, das alle damals bekannte Pflanzen abbilden
sollte, mitgearbeitet. Auf seiner Lapplandsreise war er zuerst dem
Kíistenweg — damals die einzige Verbindung mit dem Norden —
bis nach Tornea gefolgt und dann mit dem Ruderboot den
Torne-Elf hinauf bis zum obersten Teil des grossen Torne-Sees
gekommen. Auf der Ríickreise nach Siiden war er den grossen
Lule-Elf hinauf gefahren, um nach Kvickjock zu kommen, und
hatte von dort das Hochgebirge an der norwegischen Grenze be-
sucht.
Von seiner Fahrt brachte er reiche Beobachtungen und aus-
gezeichnete Abbildungen von Pflanzen und Tieren heim und be-
gann bei seiner Riickkehr die Herausgabe einer gross angelegten
Beschreibung Lapplands vorzubereiten. Aber ehe er mehr als
einen einzigen Teil von seinem Werke herausgeben konnte, wurde
sein Material bei der ungeheueren Feuersbrunst, die im Jahre 1702
Uppsala zerstörte, grösstenteils ein Raub der Flammen. Auch die
7000 fertigen Druckstöcke zu dem Pflanzenwerk seines Vaters
gingen damals verloren.
Der Gedanke musste Linné naheliegen, das Werk Rudbecks
aufzunehmen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird dieser ihn dazu
ermuntert haben. Es ist verlockend sich vorzustellen, wie der alte
Professor und der eifrige junge Student den Reiseplan ausgearbei-
tet haben. Um die mit einer solchen Reise verbundenen Kosten
bestreiten zu können, richtete Linné an die Akademie der Wissen-
schaften in Uppsala das Ansuchen, ihn mit der Erforschung Lapp-
lands zu beauftragen und die hierzu nötigen Geldmittel zur Ver-
fiigung zu stellen. In der Akademie, damals Schwedens einziger,
hatte Linné mehrere Gönner, nicht nur Rudbeck, sondern auch
den gelehrten Olof Celsius, den bekannten Verfasser des Werkes
iiber die Pflanzen der Bibel, das »Hierobotanicon«, und dessen
Neffen, den spater so beriihmten Astronomen Anders Celsius,
damals Schriftfiihrer der Akademie. Trotzdem dauerte es ein
halbes Jahr, ehe man, im April 1732, auf Linnés Vorschlag einging
und ihm die bescheidene Summe von 400 Thalern Kupfermiinze
bewilligte. Keine Stunde durfte nun versáumt werden, die nötigen
Vorbereitungen zu treffen, um sich im giinstigen Augenblick auf
den Weg machen zu können.
Wie sollen wir uns das Land vorstellen, das Linné erforschen
wollte? Norrland, das sich von der Grenze gegen Mittelschweden
etwa tausend Kilometer nach Norden ausdehnt, umfasst rund
60 % von ganz Schweden. Zu dieser Zeit war es wenig kultiviert