Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Blaðsíða 18
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LE NORD
schen Lándern nicht möglich ist, ihren gegenseitigen Warenaus-
tausch in nennenswertem Masse zu steigern, weil ihre natiirlichen
Produktionsmöglichkeiten in betráchtlichem Grade auf gleichen
Gebieten liegen. Hingegen sind sie in der Lage, in gewissem Um-
fange eine gemeinschaftliche Handelspolitik zu betreiben, weil sie
auf dem Weltmarkt als Káufer oder Verkáufer áhnlicher Waren
auftreten. Da sie zusammen einen Grosskáufer oder einen Gross-
yerkáufer bilden, der auf gewissen Gebieten einen direkt entschei-
denden Einfluss ausiiben kann, diirften sie sich Gehör verschaffen
können, wenn es sich um den Preis eines Weltartikels oder um
die Ein- oder Ausfuhrbedingungen usw. handelt.
Die merkantile Stellung der nordischen Lánder ist im iibrigen
auch durch den bedeutenden Rang gekennzeichnet, den sie in der
Handelsschiffahrt des ganzen Erdballs einnehmen. In dieser Be-
ziehung bilden die nordischen Lánder zusammen einen noch ge-
wichtigeren Faktor als im internationalen Handelsverkehr. Auf
dem Gebiete der Schiffahrt sind die nordischen Lánder eine wirk-
liche Grossmacht. Die gesamte Brutto-Tragfáhigkeit ihrer Han-
delstonnage betrug i. J. 1939 8,243,000 Registertonnen, d. h.
etwa 12 % der gesamten Handelstonnage der Welt. Die nordi-
schen Lánder nahmen nach dem Britischen Reich und den Ver-
einigten Staaten Nordamerikas den dritten Platz ein. Dazu ist
noch zu bemerken, dass der Anteil der nordischen Lánder an
der Handelstonnage der ganzen Welt in der letzten Zeit eher
zu- als abgenommen hat. Die Handelsflotten dieser Lánder wa-
ren insgesamt grösser als z. B. die Handelsflotten Deutschlands
und Frankreichs zusammengerechnet. Norwegens, Schwedens und
Dánemarks Handelsflotten stehen ausserdem, was ihre Transport-
effektivitát betrifft, auf einer hohen Stufe, weil sie hauptsáchlich
aus modernen Dampf- und Motorfahrzeugen bestehen. Obschon
in den letzten Jahren vor dem Ausbruch des jetzigen Krieges auch
in Finnland neue, moderne Tonnage gebaut wurde, befindet sich
die Handelsflotte Finnlands in dieser Beziehung bedauerlicher-
weise noch in einem recht veralteten Zustande.
Dank ihrer grossen Handelstonnage sind die nordischen Lán-
der imstande, gemeinsame nordische Schiffsverbindungen mit
wichtigen Produktionslándern aufrechtzuerhalten und auf diese
Weise auch den Absatz nordischer Erzeugnisse auf den Ubersee-
márkten zu fördern. Wenn in der Welt wieder einmal normale
Verháltnisse eintreten und die Produktion von Waren fiir den
Friedensbedarf völlig in Gang gekommen ist, kann die Konkur-