Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Blaðsíða 93

PROBLEME DER NACHKRIEGSZEIT
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noch zwei wichtige Umstánde zu beriicksichtigen. Erstens haben
in diesen Jahren eine Reihe iiberseeischer Lánder ihre Industrie
stark entwickelt. Ihre Fabriken sind weder bombardiert noch
in demselben Grade wie die europáischen auf Krigsindustrie um-
gestellt worden. Sie sind daher geriistet, auf dem Weltmarkt einen
bedeutungsvollen Platz einzunehmen. Zweitens ist damit zu rech-
nen, dass der Warenbedarf in der ersten Nachkriegszeit eine un-
normale Zusammensetzung annehmen wird. Es wird sich vor-
aussichtlich ein enormes Bediirfnis nach Lebensmitteln und den
zum Wiederaufbau des zerstörten und vernachlássigten Produk-
tionsapparats erforderlichen Materialien geltend machen. Auf
lángere Sicht aber wird der Bedarf an diesen Waren nicht so
st’ark dominieren, und deshalb kann sich eine erneute Umstellung
der Produktion notwendig erweisen.
Natiirlich werden zur Bekámpfung der Arbeitslosigkeit in der
Obergangszeit zahlreiche Veranstaltungen getroffen werden;
trotzdem ist aber zu befiirchten, dass mehrere Jahre lang eine
grosse Arbeitslosigkeit mit allen sich daraus ergebenden sozialen
und politischen Unruhmomenten bestehen wird.
Wenden wir uns nun speziell Dánemark zu, so wird vieles
davon abhángen, ob dánisches Territorium im weiteren Laufe
des Krieges Schauplatz grösserer kriegerischer Handlungen im
eigentlichen Sinne des Wortes wird. In diesem Falle werden die
Nachkriegsverháltnisse hier unumgánglich den oben beschriebe-
nen sehr áhnlich sein.
Wenn wir dagegen nicht in grösserem Umfange als bisher
in die eigentlichen Kriegsoperationen hineingezogen werden, wird
unsere Lage in mehrfacher Hinsicht von der der kriegfuhrenden
Lánder verschieden sein, wenn auch mehr nur dem Grade als der
Art nach. Dánemark hat ja nicht eine Demobilisierung von Tau-
senden und aber Tausenden Soldaten zu gewártigen, ebensowenig
wie es bis lang von nennenswerten Fliegerangriffen betroffen wor-
den ist.
Trotzdem ist eine sehr grosse Freimachung von Arbeitskraft
zu erwarten, wenn der Krieg aufhört. Die extraordináren Arbei-
ten von Baufirmen und die Auftráge der Industrie fiir auslán-
dische Rechnung reprásentieren zusammen eine sehr grosse Zahl
von Arbeitern, und hierzu kommen noch die dánischen Arbeiter,
die in Deutschland und Norwegen bescháftigt sind. Eine eigent-
liche Berechnung der in Frage kommenden Gesamtzahl lásst sich