Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1934, Page 49

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Gewaltmarsch durch Asche und Sturm fanden sie das Gepack, wurden aber dort vom Orkan iiberrascht, der sie vom Freitag bis Sonntag im Zelt gefangen hielt und irn Schnee begrub. Aber dann gelang der Abstieg. Das Hauptergebnis dieser ersten kiihnen Reise zum tobenden Kraterschlund durfte in der Feststellung liegen, daB es sich bei dem gegenwártigen Ausbruchs- ort um den im Jahre 1919 von den Schweden Wadell und Ygberg aufgefundenen Svíagígur (Schwedenkrater) handelt. Die zweite bedeutendere Expedition, iiber deren Ausgang man tagelang in gröBter Sorge war, begann ihren Aufstieg am 24. 4. von Kálfafell aus. AuBer Dr. Nielsen nahmen an ihr teil wiederum der islándische Geologe Áskelsson und 5 weitere Islánder, von denen nur 2 mit bis zum Krater vordringen sollten, wáh- rend es den 3 iibrigen zufiel, Proviant vom Lager Eisrand (Djúpárbotn) zum Hauptlager auf dem Eise nachzubringen. Der Geologe Milthers muBte einer Er- krankung wegen zuriickbleiben. Am 27. April wurde das Hauptlager am Jökul- gnýpa in ungefáhr 45 km Entfernung vom Randlager aufgeschlagen. Von dort aus stieBen Nielsen und Askelsson mit zwei Begleitern unter Mitnahme von einem Schlitten, Zelt und Proviant fúr 6 Tage zum Krater vor, in der Absicht, am 4. Mai wieder am Ausgangsgehöft Kálfafell zuriick zu sein. Wáhrenddessen gingen die anderen 3 Islánder zum Randlager zuriick, um Lebensmittel nachzu- holen. Sie gerieten indessen in orkanartige Schneestiirme, so daB sie unter Miihen erst am 5. Mai wieder zum Hauptlager Jökulgnýpa gelangen konnten. Sie fanden das Zelt fast zugeschneit vor, erkenntlich an den aufgesteckten Stangen und Skiern, und muBten die Feststellung machen, daB Nielsen mit seinen Begleitern seit der Trennung noch nicht wieder zurúck am Zeltplatz gewesen war. Es war ilinen klar, daB irgendeine Ursache die Verzögerung begrúndet haben muBte. Sie warteten einen Tag vergeblich auf das Eintreffen der Hauptexpedition und traten dann den Rúckweg an, um nicht den Lebensmittelbestand des Lagers wei- ter zu verringern. Sie lieBen den 4 Leuten einen ftir 4 Tage reichenden Proviant zurúck. Inzwischen erwartete man in Kálfafell und am Súdrande táglich die Rúckkehr der Expedition, nachdem die angegebene Frist verstrichen war. Aber weder die Kratergruppe noch die 3 Proviantleute trafen ein. Allmáhlich begannen sich die Leute am Súdrande úber das Ausbleiben zu sorgen, besonders da man mit dem Ausgehen der geringen Lebensmittel rechnen muBte. Endlich trafen in der Nacht zum 8. die Proviantleute nach Gewaltmárschen bei Sturm und Un- wetter in Kálfafell ein. Von der Kratergruppe aber fehlte jedes Lebenszeichen. Gleich nach Bekanntwerden dieser Nachricht in Reykjavík wurde von der islán- dischen Regierung und dem dánischen Gesandten, der bereits durch die erste Ausbruchsexpedition bekannte Gudm. Einarsson mit der Ausrústung einer Hilfs- expedition betraut, zu der sich auBer ihm die vonder Wegenerschen Grönland- 47 L

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