Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1934, Page 52

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von 1928—1932 die Regierung bildete, hat durch diese Genossenschaften, durch . . . . . . . ' die Errichtung einer rein landwirtschaftlichen Bank (Búnadarbanki Islands) und verschiedene Gesetzgebungen versucht, die islándische Landwirtschaft zu för- dern. Die öffentliche Hand hat groBziigige Unterstutzungen ftir Zwecke der Kul- tivierung ausgeworfen, sie hat die Wohnungsverháltnisse auf dem Lande wesent- lich verbessert, das Strafiennetz erweitert und Schulen errichtet, um die immer weiter um sich greifende Landflucht abzudámmen. Inzwischen ist die Krise her- eingebrochen und hat u. a. den islándischen Bauern schweren Schaden zugefúgt, und es erscheint zum mindesten zweifelhaft, ob die Aktionen der Bauernregierung nicht etwas zu voreilig und mit zu wenig Yoraussicht unternommen worden sind, zumal diese Unternehmungen zum grofien Teil durch auslándisches Leihkapital finanziert wurden. Die dritte Partei, die Sozialdemokraten, sind bisher im Parlament schwach ver- treten gewesen, da die lándliche Bevölkerung immer noch den stárksten Teil des Volkes darstellt. Durch eine neutrale Haltung der Fortschrittspartei gegenúber haben sie jedoch in der Zeit von 1928 bis 1931 einen gewissen Einflufi auf die Gestaltung der Innenpolitik ausgeúbt. Sie haben die Stellung der Gewerkschaften geschickt gestárkt; diese sind vorwiegend sozialdemokratisch. Ihre Aufgabe er- blickt die Partei zunáchst in der Gestaltung der Sozialpolitik und der Grúndung von Betrieben der öffentlichen Hand (Staatsmonopole und kommunalgebundene Eischereibetriebe). In 2 Stádten, Hafnarfjördur und Isafjördur, haben sie eine be- sonders starke Stellung in der Kommunalverwaltung, die sie zur Einrichtung kommunaler Eischereibetriebe ausgenutzt haben. Die kommunistische Partei ist bis jetzt nur vertreten in den Kommunalver- waltungen von Reykjavik und einigen anderen Orten. Ihre Einstellung ist da- durch gekennzeichnet, dafi sie, wie tiberall in der Welt, in engster Eúhlung mit der Dritten Internationale in Moskau arbeitet. Die von der Fortschrittspartei abgesplitterte Bauernpartei hat bisher noch kein eigenes Programm entwickelt, das sie wesentlich von ihrer alten Partei un- terschiede. Im vorigen Jahre ist dann die nationalistische Bewegung der Islánder entstanden, zum Teil als Abwehrorganisation gegen den Kommunismus, zum Teil durch Einwirkung vom Auslande her. Sie ist rein national eingestellt und ihr Ak- tionsprogramm besteht zur Zeit vor allem in der Bekámpfung von Korruption und áhnlichen Dingen, wie sie sich leider auch auf Island bemerkbar gemacht haben. Die Bewegung ist noch nicht so organisiert, dafi man ein Urteil úber ihre Angriffskraft und ihre Zukunftsaussichten fállen könnte. Ein Teil der Anhánger dtirfte wohl nur der extreme Elúgel der Selbstándigkeitspartei sein, wáhrend andere Gruppen diese bekámpft, so der Verein junger Nationalisten (Fjélag ungra þjódernissinna und Fjélag þjódernissinnadra Stúdenta). 50

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