Mitteilungen der Islandfreunde - 01.04.1934, Síða 66
ner Torpedobootsfahrt in See und einem gro-
J3en Peuerwerk am Travemiinder Strand.
Karten von Island fiir Reise und
Forsohung. Neben den zur allgemeinen
Orientierung dienenden, durchweg rohen
tíbersiohtskarten des ganzen Landes (von
D. Bruun usw.) kommen fiir den emsthaften
und wissenschaftlich eingestellten Reisenden
eigentlich nur die vom Geodátisk Institut
Kopenhagen herausgebrachten Karten in
Frage. Die groBe dánische Generalstabsver-
messung, die Anfang des Jahrhunderts be-
gann und durch den Krieg unterbrochen wur-
de, ist in den letzten Jahren von islándischer
Seite gemeinsam mit dem dánischen geodá-
tÍ3chen Institut mit groBem Eifer wieder auf-
genommen worden.
Wáhrend die ersten Karten im MaBstab
1 : 50000 erschienen, ist man dann zum MaB-
stab 1: 100000 iibergegangen.
Die Quartblátter (1: 50000) liegen vor von
der SO-Ecke des Landes (Homafjörður und
Lóngebiet) aus iiber das Kiistengebiet mit
den angrenzenden Tieflandbuchten und Tal-
landschaften etwa bis zur Begrenzung der
Hochlandöden (im Uhrzeigersinne) iiber Siid-
und Westisland einschlieBIich der ganzen
Nordwesthalbinsel bis zum Húnaflói. Von
dort aus sind bis zum Eyjafjörður 6 Atlas-
blátter (1: 100000) erschienen. Weitere die-
ser Karten liegen gegenwártig noch nicht vor.
Die augenblickliche Vermessung des inneren
Hochlandes wird in einem kleineren MaBstab
dargestellt.
Das Atlasblatt umfaBt 1760 qkm, das
Quartblatt 440 qkm. Erstere kosten 1.50 dá-
nischeKronenund letztere 1.90dánischeKro-
nen das Stiick. Das Format ist mit 40,0
X 44,0 cm das gleiche.
Fiir die iiblichen Reisewege in Siidwest-
island ist die Spezialkarte 1: 250000 (2.50
dánische Kronen), die Reykjavik, þingvellir,
Gullfoss, Geysir usw. umfaBt, zu empfehlen.
Zum SchluB sei noch auf eine kleine Karte
(1 : 1000000) der im Jahre 1930 vorhanden
gewesenen Automobilwege hingewiesen. So-
dann ist fur den Reisenden oftmals die Kennt-
nis der Telephon- und Telegraphenstationen,
die auf einer vom Telegraphenamt heraus-
gegebenen Karte ersichtlich sind, von groBem
Nutzen.
An die Mitglieder der Yereinigung der Islandfreunde
Durch ein Rundschreiben im Februar d. Js.
ist den Mitgliedem bereits mitgeteilt wor-
den, daB der Unterzeichnete auf Wunsch von
Herrn Professor Dr. Heydenreich, dem lang-
jáhrigen Vorsitzenden der Vereinigung, die
Leitung der Vereinigung der Islandfreunde
úbernommen hat.
Es galt, die durch die Jahre schwerster
wirtschaftlicher und politischer Not gelocker-
te Vereinigung wieder neu zu sammeln, straf-
fer zusammenzufassen und in den neuen
Schwung und Arbeitskreis des deutschen
Geisteslebens mit einzusetzen. Versuche da-
zu sind von Erfolg gewesen. Das erste sicht-
bare Anzeichen dafúr ist das Wiedererschei-
nen der Zeitschrift, die zur Kundbarmachung
eines neuen Anfangs in neuem Gewande auf-
tritt. Sie soll jetzt wieder regelmáBig jedes
Vierteljahr erscheinen, vorláufig ein stárke-
res und ein schmaleres Heft im Wechsel. Die
endgúltige Ordnung der Vereinigung in Ftih-
rung und Arbeitsteilung wird in Satzungen
festgelegt, die im náohsten Heft bekanntge-
geben werden. Um die Arbeit an den Aufga-
ben der Vereinigung einigermaBen sicherzu-
stellen, wird der unter dem Druck der wirt-
schaftlichen Verháltnisse vor zwei Jahren auf
M. 3.— herabgesetzte Jahresbeitrag auf
M. 4.— festgesetzt. Púnktliche Erfúllung der
Beitragszahlung wird den Mitgliedem zur
Pflicht gemacht. Versáumnis trotz einmaliger
Mahnung hat in Zukunft AusschluB zur Folge.
Es wird noch einmal zur tatkráftigen Mit-
arbeit im Sinne der im Rundsohreiben be-
kanntgegebenen Riohtlinien aufgefordert-
Mitglieder werben! Alle Arbeit im Dienste
der Vereinigung geschieht ehrenamtlich.
Der Leiter der Vereinigung
Reinhard Prinz
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