Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1935, Blaðsíða 51

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1935, Blaðsíða 51
erhalten. Sie und Ulf haben dasselbe Ziel und denselben Glauben. Auch als ibr Mann ab- triinnig wird, laBt sie sioh nicht verwirren. Sie bleibt sicher und frei in ihrem Handeln und Urteil. Der gláubigen Kraft ihres Her- zens gelingt es dann auch, nach der Neidings- tatdie Yerfolgung von Einar abzuwenden und ihn der Heimat innerlich wiederzugewinnen. Auch in der Darstellung der anderen Perso- nen zeigt die Verfasserin grofies Können. Yiel- leicht ist manchmal noch das Gedankliche gegeniiber dem Anschaulichen zu stark be- tont, und wahrscheinlich wáre es dem Ganzen zugute gekommen, wenn der Bischof weniger schwarz gezeichnet wáre. Er verkörpert zu grob das Böse. Durch ihn, so wie er darge- stellt wird, ist das Problem: Christentum und germanischer Norden nicht gelöst. Die Ge- stalt Godekes als eines andern Vertreters des Christentums im Gegensatz zum Bischof schafft durchaus keinen Ausgleich. Heuchler und Schwármer: damit ist es nicht getan. Die Dinge liegen wesentlich tiefer und bediirfen einer ernsthafteren Auseinandersetzung. — Alles in Allem. „Norden in Not“ ist in ganz starkem MaBe geeignet, in dem breiteren Raum unseres Volkes fur den NordenFreunde zu gewinnen und Verstándnis zu wecken. An unserer Zeit liegt es, das Verlangen „nach Norden zu schauen", reifen zu lassen und dann Werte zu schaffen, die der weltanschau- lichen und kunstlerischen Gestaltung unserer Zukunft ihr besonderes Gepráge zu geben vermögen. Ursula Zabels Leistung ist wie ein Heroldsruf dazu: wird er gehört werden ? Irmgard Netter N. II. van Doorninck: Die Entstehung der Schildvulkaneund der vulkanischen Tafelberge Islands. Koninklijke Aka- demie van Wetenschappen te Amsterdam, Bd. 38, S. 77—87. 1935. Eine kleine, aber gediegene Schrift ist es, die Doorninck iiber die Schildvulkane und Tafel- herge im Innem Islands veröffentlicht. Door- ninck záhlt zu den guton Beobachtern der Natur, wie aus seinen iibrigen Veröffent- lichungen hinreichend hervorgeht. Er kommt zu dem Ergebnis, daB zukiinftige Geologen, die Island aufsuchen, die Auffassung beriick- sichtigen mögen, die von Knebel vor 30 Jah- 0* ren entwickelt hat, nach der die Schildvul- kane durch einmaliges Herauspressen ent- standen sind. Dagegen sind die so rátsel- haften Tafelberge im nordöstlichen Innern, wie Búrfell, Bláfjall, Sellandafjall und Her- dubreid nicht als Horste zu erkláren, an deren Elanken groBe Schollen einsanken, solange hier tektonische Bewegungen nicht einwand- frei nachgewiesen sind. Einstweilen bleibt als beste Erklarung iibrig, sie als Erhebungen zu verstehen, die wáhrend der Eiszeit durch Gletscher herausgearbeitet wurden. Es sei die Aufmerksamkeit der Natur- freunde Islands auf die Ergebnisse dieser klei- nen Arbeit gelenkt, die an einer ihnen mei- stens weniger bekannten Stelle erschienen ist. Hans Spethmann Zur Besprechung liegen u. a. vor: Martin Ninck: Wodan und germanischer Schicksalsglaube. Jena 1935. Onnnar Ounnarsson: Dor weisse Krist. Miinchen 1935. Fritz Wiillenweber: Altgermanische Er- ziehung. Iíamburg 1935. Ernst Herrmann: Die mitternáchtigen Lánder. Berlin 1935. Die Besprechungen erfolgen im náchsten Heft. Deutsche Búcher billiger. Die Mark ist eine der wenigen festen Wáhrungen der Welt ge- blieben. Somit ist auch unser reichsdeutsches Buch unverháltnismáBig teuer geworden. Wir deutschen Buchhándler können das Wah- rungschaos der Welt nicht beseitigen; aber wir können seine Auswirkungen mildern. Daher hat das deutsche Buchgewerbe be- schlossen, in einer Gemeinschaftsleistung des ganzen Standes die Auslandspreise fiir reichs- deutsche Bucher und Zeitschriften ab 15. Au- gust 1935 einheithch um 25% zu senken. Damit wird auf unserem kleinen Teilgebiet ein erster Schritt zur Uberwindung der Schranken getan, die das Wirtschaftsleben der Völker hemmen. Trotz der groBen Opfer, die diese Preissonkungen uns auferlegen, hof- fen wir, sie bis zur Besinnung der Völker auf die Notwendigkeit ungehemmten Wirtschafts- verkehrs durchhalten zu können. Die deutschen Buchhándler Drucker — Verleger — Hándler 87
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