Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Blaðsíða 16
io LE NORD
nen, da die Finanzierung der Einfuhr eine entsprechende Aus-
fuhr voraussetzt.
Was Danemark und Norwegen betrifft, stehen keine detail-
lierten Angaben iiber die Verteilung des Aussenhandels dieser Lán-
der wáhrend der Kriegszeit zur Verfiigung. Einige diesbeziig-
liche Ziffern, die zur öffentlichkeit gelangt sind, scheinen jedoch
zu der Schlussfolgerung zu berechtigen, dass die internordischen
Handelsbeziehungen beider Lánder ziemlich konstant geblieben
sind. Finnlands Handel mit Dánemark hat aber wahrscheinlich
zugenommen. Die Ausfuhr Finnlands nach Dánemark betrug im
vorigen Jahr dem Werte nach reichlich doppelt so viel wie in
normalen Jahren, und die Einfuhr aus Dánemark war sogar drei-
mal so gross als unter gewöhnlichen Verháltnissen. Hierbei muss
jedoch in Betracht gezogen werden, dass die Menge der ausge-
tauschten Waren bei weitem nicht in demselben Verháltnis
gestiegen ist; die Zunahme ist vielmehr ganz unbedeutend, denn
die Warenpreise sind im Laufe des Krieges bis auf das Doppelte
und dariiber hinaus gestiegen. Finnlands Handel mit Norwegen
ist seinem Wert nach geringer gewesen als vor dem Kriege, wes-
halb die Menge der ausgetauschten Waren natiirlich noch stárker
gesunken ist.
Wáhrend der Dauer des Krieges wird der Handelsverkehr der
nordischen Lánder offenbar in denselben Grenzen verbleiben wie
bisher. Nach dem Eintritt normaler Zeiten diirfte es jedoch mög-
lich sein, durch eine richtige Handelspolitik die Veránderungen
herbeizufiihren, die im gemeinsamen Interesse der nordischen Lán-
der fiir erforderlich erachtet werden. Die naturgegebenen Vor-
aussetzungen bedingen zwar fiir gewisse nordische Lánder eine
gleichartige Produktionsrichtung. Trotzdem scheint eine iiber die
gegenwártige Entwickelung hinausgehende Rationalisierung der
Arbeitsverteilung zwischen diesen Lándern möglich zu sein.
Von den nordischen Lándern gleichen Schweden und Finn-
land hinsichtlich ihrer Produktion einander am meisten. Beide
sind Grossexporteure von Holzwaren und Papier, und in einem
gewissen Ausmass exportieren sie auch Vieherzeugnisse. Beide im-
portieren aus dem Auslande vor allem Textilien und Rohstoffe
zur Textilfabrikation, Kolonialwaren, Steinkohle sowie verschie-
dene Metallwaren. In diesen Punkten diirfte schwerlich in naher
Zukunft eine grössere Veránderung zu erwarten sein. Schweden
und Finnland haben aber unter normalen Verháltnissen auch be-
tráchtliche Mengen z. B. von Getreideprodukten eingefiihrt. Hier