Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Side 94
88
LE NORD
nicht vornehmen, da ein betráchtlicher Teil der Bescháftigung
indirekter Natur ist. Eine Fabrik, die eine Lieferung an das Aus-
land hat, kauft in gewissen Fállen Halbfabrikate und Betriebs-
material von einer anderen dánischen Fabrik. Dadurch entsteht
indirekt eine Bescháftigung fiir auslándische Rechnung, die mit
dem Wegfall der gegenwártigen Verháltnisse ebenfalls verschwin-
den wird.
Ferner spielt die einheimische Ersatzproduktion eine bedeu-
tende Rolle. Diese ist allmáhlich sehr umfassend geworden. In
erster Linie steht die Produktion von Torf und Braunkohle; dazu
kommt aber eine lange Reihe sekundárer Produktionszweige, an
die sich in der Regel eine gewisse Rohstoffbearbeitung kniipft.
Wenn auch etliches von dieser Ersatzproduktion nach dem
Kriege bestehen bleiben mag, so wird doch der grösste Teil der-
selben abgebaut werden, vorausgesetzt dass die Zufuhrmöglich-
keiten dieselben wie vor dem Kriege werden. Auch hier werden
also grosse Mengen von Arbeitskraft freigemacht werden.
Dies ist aber nur die eine Seite des Problems. Die andere ist
mehr positiv. Nach dem Abschluss des Krieges wird, wie bereits
gesagt, ein grosser Warenhunger merkbar sein. Dies hat zwei un-
mittelbare Folgen: einerseits ein gesteigertes Importbediirfnis,
andererseits eine erhöhte inlándische Produktion.
Die Wareneinfuhr Dánemarks war im letzten Vorkriegsjahre
(1938) wie folgt zusammengesetzt:
Mill. Kr.
Unbearbeitete Waren............................... 469
Weniger bearbeitete Waren ........................ 608
Mehr bearbeitete Waren ........................... 548
Im ganzen 1625
Die Einfuhr umfasst also zum grossen Teil Rohstoffe und
Halbfertigwaren, d. h. Waren, die in der dánischen Industrie und
Landwirtschaft eine weitere Verarbeitung erfordern.
Ausser dem eigentlichen Warenhunger wird ein starkes Be-
diirfnis vorhanden sein, unseren »festen Apparat« in Ordnung
zu bringen. Wir sind in den Kriegsjahren hinsichtlich der Woh-
nungsbeschaffung in betráchtlichen Riickstand geraten, und allein
auf diesem Gebiet ist nicht wenig nachzuholen. Gleichzeitig nut-
zen sich unser Eisenbahnmaterial und die Maschinen der Industrie
und Landwirtschaft stark ab. Die normale Erneuerung findet
nicht statt. Es muss auch damit gerechnet werden, dass ein erheb-