Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1943, Qupperneq 98

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LE NORD
und unserem eigenen Lohnniveau. Dieses Thema soll in dem fol-
genen Abschnitt naher erörtert werden.
II. Preise und Geldverhaltnisse.
Wenn man sich von den voraussichtlichen Zustánden der
Nachkriegszeit ein Bild machen will, muss man die von aussen
kommenden Faktoren, auf die wir keinen Einfluss ausíiben kön-
nen, von denjenigen unterscheiden, die wir selbst zu beherschen
im Stande sind. Besonders hinsichtlich der Preisverháltnisse wird
allem Anschein nach die erste Faktorengruppe sehr ins Gewicht
fallen. Dies bedeutet zugleich, dass es sehr schwer ist zu wissen,
welchen Gang die Entwickelung nehmen wird, da man natur-
gemáss nicht im voraus die Einfliisse kennen kann, die sich auf
diesem Gebiete nach der Beendigung des Krieges geltend machen
werden.
Viel hángt davon ab, ob der Frieden seiner Zeit schnell ein-
treten wird, oder ob ein lángerer Zwischenzustand entstehen wird,
der weder Krieg noch Frieden ist. Man könnte sich z. B. denken,
dass eine Zwischenperiode kommt, in der die Waffen ruhen, die
Flandelswege aber nur zum Teil offen sind, weil eben der Friede
noch nicht endgiiltig geschlossen ist. Oder man könnte sich vor-
stellen, dass der Krieg in gewissen Teilen der Welt weiter geht,
nachdem er an anderen Stellen beendet ist. Eine solche langsame
Abwickelung wird wahrscheinlich einem sonst zu befiirchtenden
plötzlichen Sinken der Preise entgegenwirken und kann auch dazu
beitragen, dass die beim Friedensschluss zu erwartenden Neuord-
nungen einen stabilisierenden Einfluss auszuiiben vermögen.
Dass sich nach dem Kriege eine gewisse Tendenz zum Preis-
fall zeigen wird, ist unter allen Umstánden anzunehmen. Die
Warenknappheit wird geringer, die Frachten werden niedriger,
u. a. wegen des geringeren Risikos, man kann allmáhlich zu den
normalen Produktionsmethoden zuriickkehren u. s. w., kurz: die
mehr technischen Ursachen der hohen Preise der Kriegszeit ver-
schwinden nach und nach. Dagegen verschwinden die anderen
Ursachen der Preissteigerung — die Erhöhung der Löhne und
andere Preise der Produktionsfaktoren — nicht automatisch; hier-
von wird weiter unter die Rede sein.
Es ist recht wahrscheinlich, dass das Sinken der Preise einen
sehr unregelmássigen Verlauf nehmen wird. In iiberseeischen Lán-
dern scheinen von gewissen Waren, z. B. Weizen, grosse Lager