Jón á Bægisá - 01.12.2006, Page 43
Lied an Sigrún
(þýðing Lehmann-Filhés)
Jiingst ward mir weh ums Herze
Bei deinen Worten, Sigrun;
Im Fall du vor mir sturbest,
Fleht’ ich um deine Rúckkehr.
Da wolltest du nicht glauben,
Dass ich die Kalte kússen,
Im weissen Grabgewande
Dich noch umarmen wúrde.
Mein Mádchen, ganz und gar nicht
Glaubst du an meine Liebe,
Vertraust du nicht, dass treu ich
Dich blass und tot noch liebte.
Sind diese Lippen deine
Ja doch, wenn auch erkaltet,
Die Wangen sind dieselben,
Seh’ ich sie auch erblichen.
Kússt nicht im kalten Winter
Den kúhlen Schnee die Sonne,
Wie sie den roten Rosen
Im Sommer Kússe reichet?
Weissschimmernd steht die Lilie,
Weiss bist wie Schnee du selber,
Wárst minder hold du, Mádchen,
Wenn Mund und Wang’ erblichen?
Entweicht aus Wang’ und Lippen
Das Blut des Erdenwallers,
Wird schön und mild sie schmúcken
Der ew’gen Welten Schimmer.
Die engelweisse Wange,
Sie ist nicht wen’ger lieblich,
Ihr Rund nicht minder reizvoll,
Wenn Erdenröt’ erloschen.
á . — í DAG HEYRA SÖNGGYÐJURNAR TIL ÞÍN
41