Jón á Bægisá - 01.12.2006, Síða 44
Bjami Thorarensen
Mein lichtes Lieb, nicht einsam
Darfst du darum mich lassen,
Ob du auch von mir fáhrst zu
Des Himmels Friedenssálen.
Komm du, wenn kalte Stiirme
Im kahlen Herbste blasen,
Um Mitternacht der Mond sich
In Wolkenmántel hiillet.
Der Mond, der bleiche, milde,
Wird mitleidsvoll zerreissen
Sein Nebelkleid, dass klar ich
Dein Lácheln kann gewahren.
Dann husche leis, mein Liebchen,
Heran zu meinem Lager,
Riihr’ sacht an meine Stirne
Mit sanften weissen Hánden.
Und wenn ich dann erwachend
Dir öffne weit die Arme,
So birg an meiner Brust du
Den schneeig kalten Busen.
Schmieg an mein Herz dein Herze
Und harre, bis ich los bin
Und frei von Leibesfesseln,
Dass ich dir folgen möge.
Lass dann, mein Lieb, uns auf giildenem Wagen
Des Nordlichts die kalten Liifte durchjagen
In heisser Umarmung mit seligem Sinn.
Wenn holde Lichter in Windheim erglánzen,
Woll’n wir im Mondschein uns wiegen in Tánzen
Und sinken entschlummernd auf Schneewolken hin.
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Jðkv d ÆayeJá - Tímarit þýðenda nr. 10 / 2006