Árbók Hins íslenzka fornleifafélags - 03.01.1987, Blaðsíða 115
HELGUHÓLL A GRUND Í EYJAFIRÐI
135
ZUSAMMENFASSUNG
Viclc Anhöhen auf Island sind in dem Volksglauben als Grabhiigel alter Helden oder
„Landnahmsmánncr" angcsehen, obwohl die meisten dieser Húgel rcinc Naturgebildc
sind.
Der Hugel Helguhóll zu Grund in Eyjafjörður, Nord-Island, gilt als Grabstátte einer
namhaften Frau namens Hclga (Grundar-Hclga), die im 14. Jahrhundert zu dieser Stelle
gewohnt hat.
Gcmáss einer Volkssage in dcr Sammlung von Jón Árnason (1961), liess sie im Húgel
ein Zimmerchen einrichten, vorin sie nach ihrem Tode, sitzend in einem Stuhl, einge-
bracht wurdc.
(Es sei hierbei bemerkt, dass das Christcntum im Jahre 1000 im ganzen land eingcfuhrt
und bejaht wurde).
Ein norwegischcr Gelehrter, Povl Simonsen (1976) hat diese Erzáhlung als Beispiel des
uralten Gebrauchs, Gestorbene in Grabkammern zu unterbringen, genommen, welche
Sitte bis zu unserer Zeit in gewissen samischen Gegenden in Nord-Skandinavien sich
bewahrt hat.
Dcr Verfasser bezwcifelt dicse Erklárung der alten Volkssage, weist aber auf die mög-
liche Rollc des Húgcls als hcidnische Kultstátte, wovon er seincn Namen hátte bcziehen
können.
(Vgl. Isl.: „helgur" = hcilig und „helga" = einweihen, verhciligen).
Geologisch ist der Húgel als ein Gebilde dcr Eiszeit anzusehen.