Jökull - 01.12.1984, Qupperneq 101
accumulation areas of both glacier areas. In 1934,
the year of the last Grímsvötn eruption, it must
have nearly come to simultaneous glacial ad-
vances. A terminal moraine which arose east of the
Hágöngur at that time shows the greatest extent of
this glacier in historical time — a terminal moraine
as there are no moraines situated farther out.
Photos by the 1935 Austrian Vatnajökull expedi-
tion give important insights into this.
Ein verháltnismássig wenig bekanntes, aber
gletscherkundlich recht bemerkenswertes Rand-
gebiet des Vatnajökull befindet sich am Oberlauf
der Djúpá. Wáhrend der Gletscher auf der rech-
ten (westlichen) Talseite dieses Flusses relativ
leicht zu erreichen ist - hier, am Sídujökull,
finden seit 1964 Gletschermessungen statt -, ist
es wesentlich schwieriger, in das nördlich davon
am Fuss des Berges Flágöngur gelegene Gebiet
zu gelangen. Das Gletschervorfeld reicht da als
Landzunge, auf der sich der rötliche Schlacken-
kegel Eldgígur erhebt, in den randlichen Glet-
scher hinein. Diese Landzunge, das Quellgebiet
der Djúpá, ist erstmals von H. Wadell anlásslich
der Entdeckung der Grímsvötn durch eine schwe-
dische Expedition im Jahre 1919 kartenmássig
erfasst worden (Wadell 1920). Fúr manche der
folgenden Schlittenexpeditionen bot sich hier,
wenn man vom múhsamen Anmarsch absieht,
eine gúnstige Möglichkeit, auf den Gletscher zu
gelangen.
Meine Frau Gertrude und ich haben das Glet-
schervorfeld am Oberlauf der Djúpá in den Jah-
ren 1970 (Fossahraun, Sídujökull), 1979 und 1981
(Langasker, Eldgígur) aufgesucht. (Darúber
auch ein kurzer Bericht im Morgunblaðið vom 9.
August 1979.) Der Anmarsch zur erwáhnten
Landzunge ist praktisch nur östlich der Djúpá
möglich. Gelándegángige Fahrzeuge kann man
wegen der zahlreichen Schluchten und Gelánde-
stufen hier nicht einsetzen. Da unter Umstánden
das Uberqueren der Djúpá-Zuflússe Hrafná und
Lambá in der Haupttalsohle gefahrvoll werden
kann, ist es wohl vorteilhafter, schon von Anfang
an in das höher gelegene, am Fuss des Höhenzu-
ges Björninn verlaufende Talsystem auszuwei-
chen. Dieses ist in drei Talabschnitte gegliedert
und morphologisch sehr abwechslungsreich. Da-
bei sind freilich die weit nach oben reichenden
Schluchtverzweigungen der Hrafnagjá zu umge-
hen, ehe man in den letzten Talabschnitt, in den
ebenen, abgeschlossenen, um ca 200 m höher als
das Hauptta! gelegenen Talboden des Álftárdalur
kommt, der dann ein schnelleres Vorankommen
erlaubt.
1979 waren wir im Gebiet östlich der Djúpá
eine Woche zu Fuss unterwegs. Von einem nord-
westlich des Álftárdalur gelegenen Basisplatz aus
erreichten wir in einem Tagesmarsch das Glet-
schervorfeld beim Eldgígur. Im Jahre 1981 setz-
ten wir Pferde ein, um durch den Anmarsch nicht
zu viel Zeit zu verlieren. Mit Stefán Björnsson
von Kálfafell ritten wir am 19. Juli zum Basisplatz
und liessen uns eine Woche spáter wieder abho-
len. Die Exkursion zum Langasker und Eldgígur
erfolgte jedoch nach wie vor zu Fuss. Dabei war
das Uberqueren des Abflusses aus dem Langagil
das am meisten zu beachtende touristische Pro-
blem. Die starke Schneeschmelze an warmen
Sommertagen liess den Fluss am spáten Nachmit-
tag erheblich ansteigen. Daher bestand die Ge-
fahr, dass der Rúckweg abgeschnitten werden
könnte.
Das Gletschervorfeld des 16 km breiten Sídu-
jökull mit seinem halbkreisförmigen Eisrand ist
Abb. 2. Eisrand der Sídujökull.
Mynd 2. Jaðar Síðujökuls.
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