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Jökull - 01.12.1984, Page 102

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im Westen, also an der orographisch rechten Seite des Gletschers (nahe den Lakikratern) iiberaus stark von Schmelzwasser durchtránkt. Seen und verzweigte Wasserláufe im durchfeuch- teten Sander erschweren die Gelándebegehung oder machen sie úberhaupt unmöglich. Dagegen fehlt im anschliessenden, etwa von der Mitte der bogenförmigen Eisfront bis zum Bergrucken Langasker reichenden Teil des Vorfeldes ein dichtes Gewássernetz, und so kann man an dieser Stelle an den Gletscher verháltnismássig leicht herankommen. Moránen und Schmelzwasser- ablagerungen bedecken hier Lava (Fossahraun und Núpahraun), die der Raudhóll — Rauðhólar - Eldgígur — Spalte entstammt. Nur am Aussen- rand des Gletschervorfeldes tritt die Lava hervor. Sie floss, wie auch spáter die Lakilava, in langen Strömen durch Táler zur Kúste. Dieser „Fossahraun — Abschnitt" des Glet- schervorfeldes wird von einem doppelten Morá- nensaum durchzogen, der sich auch úber die súdwestlichen Ausláufer des Langasker fortsetzt. Die beiden Moránenwálle haben an der Grenze der Flussgebiete von Djúpá und Brunná, also etwa gegentiber dem Nordende der Hochfláche Kálfafellsheidi (in der Karte 1:100000, Blatt Ló- magnúpur, als „Kálfafellsfjallsendi“ bezeichnet) einen Abstand von ca 100 m, wobei der innere im Jahre 1970 ca 1/2 km vom Gletscherrand entfernt war. Die damals gemessenen maximalen Rhizo- carpon-Durchmesser betrugen auf dem inneren Moránenwall 1 cm, auf dem áusseren 2 cm (Jaksch 1970). Die áussere Endmoráne zeigt die grösste Gletscherausdehnung in historischer Zeit an. Gegen Osten erweitert sich der Abstand der beiden Moránenwálle auf rund 300 m. Im Be- reich der Langagilmtindung schob sich der am weitesten vorstossende Gletscher bis an den rech- ten Schluchtrand vor. Die Flechtendurchmesser weisen hier, wo der Gletscher nicht auf einem Sander, sondern auf einem verbreiterten Rúcken mit anstehendem Gestein endete und die Morá- nen grössere Geschiebe enthalten, etwas höhere Werte auf, námlich auf der áusseren Endmoráne bis zu 2Vi cm, auf der inneren bis zu 2 cm. Der innere Moránenwall verláuft am linken Rand einer Schlucht, in der die Djúpá dem breiten zwischen Gletscher und dem Fusse des Bjarnar- sker liegenden Sander zufliesst. Der Gletscher- fluss bildet im Hintergrund der Schlucht einen Wasserfall, dessen Fallkante aus einer Lage von Basaltsáulen besteht, die sich als Gelándestufe auch noch weiter fortsetzt. Dort, wo sie von den Moránen gequert wird, sind Erosionsspuren ei- nes ehemaligen Wasserfalles zu erkennen. Trok- kentáler schliessen an. Weiter nördlich kommen die Endmoránen zwi- schen den beiden zum Teil tief eingeschnittenen Quellflússen der Djúpá zu liegen und sind daher áusserst schwer zugánglich. Die Landzunge im Gebiet des Eldgígur wird im wesentlichen von drei breiten Gletscherzungen umschlossen, wenn man von einer nördlich des Berges Hágöngur herabreichenden Zunge ab- sieht, die den gegentiberliegenden Gletscherrand fast berúhrt. Diese beiden Eisránder vereinigen sich daher bei Gletschervorstössen sehr schnell. Das Vorfeld des súdlich des Berges Hágöngur sich erstreckenden Gletschers wird von der ver- zweigten Djúpá durchflossen, und so sind hier nur Reste bogenförmig verlaufender Endmorá- nen erhalten geblieben. Immerhin kann man un- ter Einbeziehung von verschieden hoch an den Hángen des Berges angeordneten Ufermoránen- stticken auf zwei bis drei Gletscherstánde schlies- sen. Photographien (Abb. 67, 69, 73) von F. Nusser und R. Jonas zeigen den 1934/35 gegen den Eldgígur vorgeschobenen Gletscher (Jonas 1948). Die Endmoráne der nördlich vom Eldgígur gelegenen Gletscherzunge bedeckt gerade noch den Fuss dieses roten Schlackenkegels. Östlich von ihm breitet sich die dritte Gletscherzunge aus. Ihre Endmoráne hat nach dem Rúckzug des Gletschers einen See aufgestaut, der noch im Luftbild der USAF aus dem Jahre 1960 und in der 1974 veröffentlichten Karte 1: 100000, Blatt Lómagnúpur, aufscheint. Der See ist jetzt nicht mehr vorhanden. 200 m vor dem am weitesten vorgeschobenen Teil der Endmoráne erhebt sich ein ca 15 m hohes Lavagebilde aus dem Sander, das in der geologischen Karte 1: 250000 als „Pseudokrater“ vermerkt ist. Was bei der hier erwáhnten fast vegetationslosen Endmoráne auf- fállt, sind die fúr eine áusserste Moránenlage nur sehr kleinen, wenige Millimeter messenden Durchmesser von Rhizocarpon geographicum. Zum Unterschied vom Fossahraun-Abschnitt des Gletschervorfeldes fehlt den beiden am Ostrand der Landzunge gelegenen Gletscherzungen ein zweiter (zumindest deutlich ausgeprágter) Morá- nenwall. Bemerkenswert ist ferner, dass sich der plötzliche Vorstoss des Sídujökull von 1963/64 an 100 JÖKULL 34. ÁR
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