Vaki - 01.09.1953, Blaðsíða 9
das, ivas man war in unendlich ángstlichen Hánden,
nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen
wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug.
Seltsam die Wúnsche nicht weiterzuwúnschen. Seltsam,
alles, was sicli bezog, so lose im Raume
flattern zu sehen. Und das Totsein ist miihsam
und voller Nacliholn, dass man allmáhlich cin wenig
Ewigkeit spúrt. — Aber Lébendige maclien
atte den Fehler, dass sie zu stark unterscheiden.
Engél (sagt man) wússten oft nicht, ób sie unter
Lebenden gehn oder Toten. Die eioige Strömung
reisst durch beide Bereiche álle Alter
immer mit sicli und úbertönt sie in beiden.
Schliesslich brauchen sie uns nicht melir, die Frúheentrúckten,
man entwöhnt sich des írdischen sanft, wie man de.n Brusten
milde der Mutter entwáchst. Aber wir, die so grosse
Gelieimnisse brauchen, denen aus Trauer so oft
seliger Fortschritt entspringt —: könnten wir sein ohne sie?
Ist die Sage umsonst, dass einst in der Klage um Linos
wagende erste Musik dúrre Erstarrung durclidrang;
dass erst im erschrockenen Raum, dem ein beinah göttlicher Júngling
plötzlicli fúr immer enttrat, das Leere in jene
Schwingung geriet, die uns jetzt hinreisst und tröstet und hilft.
TlMARITIÐ VAKI
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