Læknablaðið - 01.12.1934, Page 48
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LÆKN ABLAÐIÐ
Graviditát, wegen Uterusmyoms, mit Enucleation behandelt worden war,
und I Fall von Endometriosis ovarii. Im Anschluss an diese Fálle werden
die Klinik, die Behandlung und die Theorien iiber die Pathogenese der
Endometriosis besprochen, von denen der Verf. die Implantationstheorie
fur die wahrscheinlichste hált.
Von der Psychiatrischen Klinik Nýi Iíleppur, Reykjavík.
(Direktor Dr. med. Helgi Tómasson).
Die Gallocyanin-Chromlackreaktion als Grundlage
eines Nervenzellaquivalentbildes.
(Vortrag gehalten in der Societas Scientiarum Islandica).
Von Lárus Einarson.
Einleitung und Fragestellung.
Die Progressivitát und ausgesprochene Selektivitát der Gallocyanin-Chro-
malaunfárbung, sowie die Reinheit und Schönheit der histologischen Bil-
der, berechtigt, auf Grund dieses Verfahrens, eine neue Formulierung und
Aufstellung eines Normalbildes der Nervenzellen. Die Fárbung ist sehr
haltbar. (Ich habe ausgezeichnete schon vier Jahre alte Práparate); die
Farbe ist sehr reduktionsecht und wird weder durch Wasser noch
durch Alkohol ausgezogen. Dadurch besitzt das Verfahren enorme Vor-
teile gegenúber den úblichen regressiven Fárbungen mit basischen Anilin-
farbstoffen (sieht Einarson 1932). — Nicht nur fúr die Neuropathologie
ist ein solches Normalbild von Bedeutung, sondern auch fúr die experi-
mentelle Neurologie, wo es auf Untersuchungen der Aktivitátszustánde
der Zellen ankommt; hier muss man námlich unbedingt ein rein progressi-
ves Fárbungsverfahren fordern (Einarson 1933).
In engem Zusammanhang mit der Aufstellung des neuen Normalbildes
ist die Erforschung der Faktoren, welche die positive Farbreaktion des
Gallocyanin-Chromalauns bedingen, und wie man durch Variieren ver-
schiedener Bedingungen den Fárbungsabfall der Niszlkörper ándern kann.
In den letzten Jahren nehmen die meisten Forscher auf diesem Gebiete
an, dass die substantiven Fárbungen der Nizlkörper mit basischen Anilin-
farbstoffen ausschlieslich auf physikalischen Faktoren beruhen. Es liegt
dann unmittelbar vor zu fragen, ob das auch bei der Gallocyanin-Chrom-
lackfárbung der Fall ist; oder gibt es jewelche Tatsachen die doch fúr
das Mitwirken chemischer Affinitáten bei diesem Fárbeprocess sprechen?
Eine positive Antwort zu der letzten Frage wúrde die Wichtigkeit des
Gallocyaninlack-Verfahrens fúr das Normalbild der Nervenzellen noch be-
deutend erhöhen.
Wie man sieht berúhren wir somit die allgemeine Frage nach dem We-
sen der histologischen Fárbung. Um das Problem kurz zu beleuchten möchte
ich erst einige historische Bemerkungen vorauSschicken.