Læknablaðið - 01.12.1934, Síða 129
LÆKNABLAÐIÐ
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an dem negativen Boas; bei der Operation machte das Geschwur durchaus
den Eindruch eines callösen ulcus. Der Patient lebte viele Jahre nach der
Operation.
2. Beispiel:
E. P. 33. jáhrige Frau. 14/3. 1934. Schmerzen unterh. des Rippenbogens das letzte
halbe Jahr: táglicher Erbrechen, háufig blutig tingiert, sofort nach den Mahlz. Áhn-
liche Symptome vor 7 bis 8 J., damals aber kein Erbrechen; die Symptome ver-
schwanden nach einer Appendectomie. Die Patientin wurde mir als ulcero-cancer-
verdáchtig uberwiesen, der uberweis. Arzt hatte Achylie und okk. Blut ini Stuhl
gefunden. Röntgen zeigte eine grosze Nische hoch oben auf der kl. Kurvatur (Bild 2).
Hæmoglb. (Sahli) war 58%. Eine spátere Magensaftuntersuchung ergab einen positivcn
Boas, Kongo 15 u. Phen. 32.
3/4. 1934 Operation (in Spinalanaesthesie) ergab ein callöses ulcus an entsprechender
Stelle, aber nicht so grosz wie man nach dem Röntgenbild hátte erwarten können;
es war perforierend (wie ein, 'Fingerhut*, vergröszerte Drusen im omentum minus.
Es wurde eine Resection gemacht, die technisch schwierig war, weil versucht
wurde, wegen des Verdachts auf ulcero-cancer, die Drúsen mitzuentfernen. Die
histolog. Unters. ergab ein Ulcus rot chron. (Júl. Sigurj.).
Hier war der Boas positiv, aber im Ubrigen war dieser Fall sowohl
in bezug auf Krankheitsdauer wie auch auf Symptome viel verdáchtiger
auf Krebs als der vorhergehende.
3. Beispiel:
Á. J. 47. Jáhr. Seemann. 24/6. 1906. Schmerzen unterh. des Rippenbogens seit 2
Jahren, die Schmerzanfálle sind kurz, haben sich aber das letzte Jahr verschlimmert.
Ðie Schmerzen zogen nach dem Rúcken und stellten sich 3—4 Stunden p. c. und
zw. 12 u. 2 nachts ein. Ewald 150 cm’. Boas 10. Kongo 30. Plien 50. Fæces minus
okk. Blut. Keine 6-stundenretention.
Röntgen 25/6. 1926, scheint zuerst negativ, bei einer spáteren Betrachtung des
Bildes konnte eine winzig kleine Nische d. kl. Kurv. vermutet werden. (Bild 3 a).
Am 11/1. 1927 hat sich das Befinden verschlechtet, der Patient wúnscht eine
Operation die am 21/1. gemacht wurde. Groszes callöses Ulcus auf d. oberen Hálfte
d. kl. Kurvatur. Billroth I mit Bayonettsmagenschnitt.
Das Geschwtihr machte makroscopisch nicht einen malignen Eindruch, wurde aber
leider nicht mikroscopiert.
7/6. 1928. Pat. fuhr zur See wáhrend der Wintersaison und fúhlt sich seitdem
schlecht; heftige Schmerzen unterh. des Rippenbogens, die sich auf Nahrungsaufn.
bessern. (hier fehlt doch der Pylorusteil des Magens).
Röntgen am 7/6. zeigt grosze defekte des Magenrestes. (Bild 3 b). Der Pat. erholte
sich jedoch und nahm an Gewicht zu.
8/9. Relaparotomie. Grosze harte Geschwulst an der kl. Kurv. mit dem Pankreas
verwachsen. Die Geschw. war scheinbar cancrös, was auch spáter bestátigt wurde
indem der Pat. spáter Lebermetastasen bekam und einem halben Jahr spáter starb.
Am ehesten ist anzunehmen dasz das Geschwur von vorneherein cancrös
war; die Symptome waren aber durchaus nicht ca-verdáchtig und hier
war der Boas positiv; es ist jedoch denkbar, dasz sich Krebs in der Opera-
tionsnarbe gebildet hat. Ich kenne 2 andere analoge Fálle aus persön-