Árbók Hins íslenzka fornleifafélags - 01.01.1981, Side 71
SPRENGIDAGUR
75
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin-Leipzig 1927-41. II, 249-54, 1246-63,
IX, 271.
Troels Lund, Dagligt Liv i Norden i det sekstende Aarhundrede. Fjerde Udgave. Koben-
havn. Kristiania. Bind VII, bls. 94-99.
Martin P:N Nilsson, Árets folkliga fester. Stockholm 1915, bls. 282.
25 Bréf frá Finn Hodnebo, Norsk leksikografisk institutt, 19.10.1981.
Max Höfler, ív. rit. bls. 58.
26 Biskupa sögur II, Khöfn 1878, bls. 248.
27 Adolph Franz, Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, 1. Band.
Freiburg im Breisgau 1909, bls. 154-217.
Otto von Rainsberg-Diiringsfeld, Das festliche Jahr. Leipzig 1898, bls. 152-54.
28 Eugen Fehrle, Feste und Volksbráuche im Jahreslauf europáischer Völker. Kassel 1955, bls.
130.
Paul Sartori, ívitnað rit, bls. 108.
Anton Dörrer, Tiroler Fasnacht. Wien 1949, bls. 78 og 292.
A. Fahne, Der Carnival. Ein Beitrag zur Kirchen- und Sittengeschichte. Köln und Bonn
1854, bls. 166-69
Erika Kohler, Martin Luther und der Festbrauch. Köln-Graz 1959, bls. 92-113.
29 Kurt Piper, Kirkja Hamborgarmanna í Hafnarfirði. Árbók Hins íslenzka fornleifafélags
1969, bls. 126-30.
30 Biskupa sögur II, Khöfn 1878, bls. 247-48.
31 Bréf frá Monsignore Johannes Wagner og Dr. Balthasar Fischer, Liturgisches Institut Trier,
11.4. 1980, 18.3, 26.5. og 28.8. 1981.
ZUSAMMENFASSUNG
Der Tag vor Aschermittwoch, oder Fastendienstag, heisst bis heute auf Islándisch sprengidagur
oder sprengikvöld. Das Wort ist erst um 1735 in einem Wörterbuch-Manuskript belegt. Dort
wird es bereits als ein volkstiimliches Wort bezeichnet und zwar mit grossem Fressen verbunden.
Spáter wird es so erklárt, dass man in katholischer Zeit an diesem Tage so viel Fleisch gegessen
habe, bis man seinen Bauch „gesprengt" hat.
Friiher hat man meistens geráuchertes Fleisch an diesem Tage gehabt, in den letzten hundert
Jahren vor allem aber Pökelfleisch mit Erbsensuppe. Fastnachtsumziige hatte man in Island
kaum, da es auch keine Dörfer geschweige denn Stádte gab, und die Einzelhöfe lagen weit
voneinander entfernt.
In verwandten Sprachen findet man keinen entsprechenden Namen fur diesen Tag. In
Norwegen gibt es zwar das Wort sprengjelaurdag fur den Samstag vor Ostern. Es wird dort als
,,Anstrengungstag“ erklárt, wo man sich bei der Arbeit „sprengen" musste, was auch sehr
volksetymologisch klingt. In der Schweiz gibtes die Bezeichnung. Sprengmantig fur den Fastnacht-
montag. Auf Deutsch hat man aber das Wort Sprenglag als „kirchliches Fest, an welchem
Weihwasser gesprengt wird“ (Grimm).
Nach der hier vorgestellten Theorie ist das islándische Wort sprengidagur ursprunglich ein
deutsches liturgisches Lehnwort, wahrscheinlich aus dem 15. oder 16. Jh„ als die Hamburger
einen lebhaften Handel mit den Islándern trieben und sogar eine eigene Kirche dort errichtet
haben. Das Wort könnte doch möglicherweise álter sein, da die ersten islándischen Bischöfe im
11. Jh. in deutschen Schulen ausgebildet waren. In dem Falle hátte man jedoch erwarten können,
das Wort fruher belegt zu finden.