Læknablaðið - 01.12.1934, Qupperneq 60
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LÆKNABLAÐIÐ
dardizierten Áquivalentbildes der Nervenzellen. — Mit der höheren pH
nimmt die Fárbungsintensitát vortwáhrend zu, und bei pH 4.4 ist die Mit-
fárbung sehr stark; ihr Maximum scheint sogar zwischen pH 4.4 und 4.8
zu liegen; die Farbe und Intensitát der Nissl Schollen selbst ándert sich
von dem Normalbild dagegen nicht, die bleibt bis zu pH 4.8 konstant. Na-
tiirlich wird das Zellbild durch den verschlechterten Kontrast sehr beein-
trágtigt, aber die Fárbungsintensitát der Schollen an sich bleibt also un-
verándert. Bei pH 5.33 vermindert sich deutlich die Mitfárbung; makro-
skopisch sehen die Schnitte etwas heller aus als diejenigen bei pH 4.8;
noch heller sind die Schnitte bei pH 5.6 und doch sind sie makroskopisch
bedeutend dunkler als diejenigen der Normallösung. Man sollte eher war-
ten, dass beim Höherwerden der pH die Schnitte mehr von dem basischen
(i. e. positiven) Lacke adsorbieren und so eine intensivere Farbe anneh-
men wiirden; es scheint also hier ein gewisser Widerspruch zwischen Theo-
rie und Wirklichkeit zu bestehen. Doch dies ist nur scheinbar, denn hier
kommt der Einfluss eines anderen Faktors d. h. der Konzentration des
Farbstoffes (Lackes) in der Lösung besonders zur Geltung. Die Lösun-
gen von pH 5.33 und 5.6 sind námlich bedeutend verdiinnt worden, und
zwar in den Verháltnissen 1 a.5 bezw. 1:2 (sieht die Tabelle II). Also
trotz der erhöhten pH fárben sich die Schnitte weniger und zwar wegen
der stark verminderten Konzentration. Ganz allgemein steht námlich die
Menge des adsorbierten Stoffes in einer bestimmten Beziehung zur Kon-
zentration dieses Stoffs in der Lösung, und ist ausserdem proportional
der Oberfláche des adsorbierenden Körpers. Zum Vergleichen sind einige
Práparate in der mit HoO verdiinnten (d. h. 1:1.5 und 1:2) Normal-
lösung gefárbt worden. Die Schnitte sind makroscopisch deutlich heller
also weniger gefárbt als die der unverdunnten Normallösung; mikroskopisch
sieht man dass dies gánzlich auf der verminderten Mitfárbung beruht,
wáhrend die Fárbungsintensitát der Nissl Schollen ganz minimal geándert
ist; hier muss es die verminderte Konzentration sein, die massgebend wirkt,
als die pH ungefáhr dieselbe bleibt. Die Schnitte aber aus den mit Puffer
verdúnnten Lösungen, wobei die Lackkonzentration dieselbe, die pH der
Lösungen aber erhöht ist (5.33 bezw. 5.6), erscheinen viel intensiver ge-
fárbt. Man sieht also, dass, Verdúnnung mit Puffer bis zum Verháltnis
1:0.8 (d. h. 5:4; pH 4.4) keinen Einfluss auf die Fárbungsintensitát
hat; also dass bis hierher die Intensitát der Mitfárbung eine direkte Funk-
tion der pH der Farblösung ist. Sonst beruht also die Stárke der diffusen
Mitfárbung direkt sowohl auf der Konzentration als der pH der Farb-
lösung. Bei pH 5.6 ist die Mitfárbung noch sehr stark (sieht Fig. 8); so-
wohl die Fasermasse der grauen als die quergeschnittenen Axonen der
weissen Substanz sind verháltnismássig tief gefárbt. Betrachten vir dage-
gen die spezifische Fárbung der Nissl Schollen selbst, so ist dies nicht
ohnehin der Fall; bei pH 5.33 und 5.6 ist ihre Fárbungsintensitát nur sehr
wenig herabgesetzt, und zwar muss diese unbedeutende Herabsetzung auf
der verminderten Konzentration beruhen (sieht Fig. 6), da es sich um
einen basischen (positiven) Farbkörper handelt. Aber in dem Intervalle
von pH 1.58 bis 4.8 wird die spezifische Fárbung der Nissl Schollen ganz
und gar unbeeinflusst gelassen, obwohl die Konzentration auch geándert
wird, wáhrend die Mitfárbung sich gleichzeitig als eine reine Funktion der