Læknablaðið - 01.12.1934, Page 128
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LÆKNABLAÐIÐ
2. Die Ivrankheitsdiagnose im Anfangsstadium ist deshalb conditio sine
qua non.
3. Um eine extakte Diagnose herbeizufúhren darf nicht auf gewöhn-
liche typische, örtliche oder allgemeine Krebssymptoma gewartet werden,
sondern jeder Patient der hartnáckige symptome von Seiten der Verdau-
ungsorgane aufweist muss als cancerverdáchtig angesehen werden, denn
Krebs im Anfangsstadium kann fast alle andere bekannte Krankheiten
dieser Organe vortáuschen.
4. Der Arzt muss besonders darauf achten dasz er seine Aufmerk-
samkeit nicht durch andere Krankheiten (wie etwa Hernien, Wanderniere,
Fácaltumoren, Echinococcus, Uterustumoren, Blasensteine etc.), die bei
einer grundlichen Untersuchung evt. entdeckt wúrden, von einer Krebser-
krankung ablenken lásst, auch wenn diese Krankheiten auscheinend eine
gegnúgende Ursache der vorhandenen Symptome sein könnte.
5. Die Untersuchung des Magensaftes ergibt gewöhnlich Achylie oder
Hypochylie (Ewald), wáhrend die Prúfung auf freie HCl mit Kongopapier
viel háufiger positiv ausfállt als mit Giinzburg bzw. Boasrcagcnz.
6. Retention, 12 Stunden p. c., kann bei (achylischer) Gastritis vor-
kommen, diese R. verschwindet aber bald durch Magenspúlungen.
7. Occultes Blut im Stuhl ist, wenn konstant, eines der besten object-
iven Symptome, kann aber fehlschlagen bei scirrhösem Magenkrebs, Krebs
des Qsophagus und des Colons. Auf der anderen Seite kann die Blut probe
im Stuhl strak positiv sein bei beginnendem Krebs der scheinbar noch
nicht ulzeriert ist (cfr. Fall 5).
8. Das wertvollste Hilfsmittel bei der Krebsdiagnose ist die Röntgen-
photographie, man darf jedoch nicht vergessen dasz R.-bilder des Magens,
háufig krebsveráchtige Veránderungen zeigen können, die jedoch durch
andere Ursachen bedingt, oder fúr die keine; Ursache zu finden ist.
9. Gastroscopie kann in solchen zweifelhaften Fállen von Nutzen sein.
Die Proctoscopie ist wieder um fúr die Diagnose des Krebses der Flexura
Sigmoidea und des Rectums unentbehrlich.
10. Bei weitem am schwierigsten ist es háufig zu entscheiden ob ein
Ulcus oder ein Ulcero-cancer im Magen vorliegt, was aljer doch von
groszer praktischer Bedentung ist (cfr. Fall. 1—4.
Als erleuchtende Beispiele werden hier sechs Fálle kurz angefúhrt.
1. Beispiel:
Þ. G. 48 jáhr. Bauer. 1/4. 1927. Dyspepsie seit 8—9 J.; periodische Schmerzen
unterh. des Rippenbogens, die letzten 2—3 J., konstant das letzte Jalir, am schlimm-
sten 2—3 Stunden nach den Mahlz. mitunter auch Hungerschmerzen u. Schmerzen
nachts zw. 12 u. 3 Uhr. Geringer Appetit, groszes Erbrechen zuweilen mit Speiseresten
vom anderen Tag gemischt. Fæces +++ Blut (háufig untersucht). Ewald 3703.
Boas ncg. Kongo 20, Phenolpht. 55. Kemp: 12-stundenretention 4—f- (80 cm’. Kongo
d—!-)•
8/4. Operation. Groszes callöses ulcus kurz oberhalb des Pylorus. Es wurde eine
Resektion gemacht. Makroscopisch sah das Geschwiihr aus wie ein callöses Ulcus,
die mikroscopische Untersuchung ergab einen scirrhus pylori. (N. Dungal).
Dasz hier eine Resektion gemacht wurde und nicht eine G. E. A. lag