Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Blaðsíða 59
FINNLANDS PROVINZMUSEEN
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Turku (Ábo) und Wiipuri (Wiborg) in offizielle, von staatlich
besoldeten Vorstehern — »Landschaftsarcháologen« — geleitete
Landschaftsmuseen. Spáterhin wurde vorgeschlagen, auch das
Museum in Wasa in derselben Weise umzubilden. Auf Grund
des Krieges ist es jedoch nicht möglich gewesen, diese Pláne zu
verwirklichen.
Finnlands Provinzmuseen haben somit, mit Ausnahme des
Museums auf Áland und des dem Staate gehörenden landwirt-
schaftlichen Museums Mustiala, bislang eine ganz freie Stellung
eingenommen. Die Museen sind Eigentum eines Vereins, einer
Stiftung, einer Stadt oder einer Landgemeinde. Sie verdanken
ihre Entstehung privater Initiative, oft der aufopfernden Tátig-
keit einer einzelnen Person. Das erste Provinzmuseum in Finn-
land wurde 1865 in Raahe (Brahestad) von Provinzialarzt Carl
Robert Ehrström gegriindet. Fleute gibt es in Finnland etwa 70
Museen, kleine Gemeindemuseen mit einberechnet. Die grössten
sind die Museen in Turku (Ábo), Pori (Björneborg), Tampere
(Tammerfors) und Wasa. Zu diesen gehörte auch das im Laufe
des Winterkrieges zerstörte Museum in Wiipuri (Wiborg).
Sámtliche grössere Museen können zu wirklichen Landschafts-
museen umgebildet werden. Zwar funktionieren diese Museen
tatsáchlich bereits als Provinzmuseen, irgend welche regionalen
Grenzen sind fiir dieselben aber noch nicht festgestellt worden;
einstweilen hat man sich damit begniigt, eine rein praktische
Verteilung der Arbeitsgebiete durchzufiihren, ohne dass in die-
ser Flinsicht irgend welche besonderen Vereinbarungen bestehen.
Obrigens wird es sich in Zukunft erweisen, dass diese Grenzen
weder an den Landschafts- noch den Lánsgrenzen entlang gezogen
werden können. So ist es z. B. charakteristisch, dass das jetzige
Museum in Háme (Tavastland) nicht in der Landschaft Háme
(Tavastland) liegt, sondern nach der Landschaft Satakunta (Stadt
Tampere/Tammerfors) verlegt worden ist.
Da die jetzigen »Landschaftsmuseen« keine offiziellen Pro-
vinzmuseen sind, sind die kleineren Museen innerhalb des geo-
graphischen Arbeitsgebiets der »Landschaftsmuseen« nicht un-
mittelbar von letzteren abhángig. Vielfach hat man aber eine
freiwillige Arbeitsverteilung zwischen den Museen zustandebrin-
gen können. Manche der kleinen Museen haben sich somit auch
ein Detail als ihr Spezialgebiet gewáhlt, und zwar ein solches,
das fiir die betreffende Ortschaft bezeichnend ist, und dem das
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