Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Side 128
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LE NORD
fasser nach entsprechenden Grundsátzen i. J. 1938 vorgenomme-
nen Untersuchung hervorzugehen, dass der internordische Han-
del in diesem Jahre zu vier Fiinfteln aus nordischen Waren be-
stand, die zum Verbrauch in den nordischen Lándern eingefuhrt
wurden. Diese Tatsache diirfte ein Beleg dafiir sein, dass die nor-
dischen Lánder imstande gewesen sind, ihren Bedarf an Ver-
brauchswaren gegenseitig in grösserem Umfange zu ergánzen, als
aus den diirren Ziffern der Handelsstatistik hervorgeht.
Der Riickgang, den der internordische Handel im Vergleich
zum 19. Jahrhundert aufweist, scheint indessen jetzt abgeschlos-
sen zu sein. Es ist jedoch schwierig, in den letzten 30—40 Jahren
eine bestimmte Entwickelungstendenz in dieser oder jener Rich-
tung nachzuweisen. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist
von dem Ausgangspunkt, den man nimmt, abhángig, und in die-
ser Hinsicht sind nicht selten, namentlich aus politischen Beweg-
griinden, gewisse Kunstgriffe erfolgreich angewendet worden.
Ein richtigeres und mehr zutreffendes Bild der Entwickelung er-
hált man, wenn man den internordischen Handel in verschie-
dene Perioden oder Phasen einteilt.
In den letzten fiinf Jahren vor dem ersten Weltkriege machte
der Handel zwischen den nordischen Lándern 12,6 % des ge-
samten nordischen Aussenhandels aus. Das ist die Periode, an
die man zuriickdenkt, wenn von der »guten alten Zeit« die Rede
ist. Wáhrend des Krieges 1914—1918 nahm der internordische
Handel einen gewaltigen Aufschwung, besonders in den letzten
Kriegsjahren, als die Wirkungen der Blockade fiihlbar waren. Der
Anteil des internordischen Handels an dem gesamten Aussen-
handel betrug in diesen Jahren nicht weniger als 20 %, in einem
einzelnen Jahre sogar 30 %. In der ersten Nachkriegszeit, als die
internationalen Beziehungen noch bei weitem nicht abgeklárt
waren, einer Periode mit schwingenden Devisenkursen und labi-
lem Preisniveau, belief sich der betreffende Anteil auf 16 %,
lag also etwas unter dem Niveau des Weltkrieges, aber wesentlich
uber dem der Vorkriegszeit. Ende der zwanziger Jahre wurden
die Devisenkurse stabilisiert, und das internationale Vertrauen
schien fiir eine kurze Zeit wiederzukehren. In dieser Periode, wo
die Hoffnungen auf eine neue Ara internationaler Zusammen-
arbeit sehr lebendig waren, trat der internordische Handel in den
Hintergrund und sank auf das Niveau der Vorkriegszeit herab
(etwas iiber 12 %). Um die Jahreswende 1929/1930 trat indessen
der katastrophale Preissturz auf dem Weltmarkt ein, und damit