Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1985, Blaðsíða 205
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et consolatio baculi quae sustentet. Sit itaque amor sed non emolliens; sit
uigor sed non exasperans; sit zelus sed non immoderate saeuiens; sit pietas sed
non plus quam expediat pareens (op. cit. 1012).
Wie man sieht, folgt die entsprechende Stelle in Mariu saga diesem
Text recht deutlich. Ob diese Ausdeutung schon in dem, was Mariu
saga fiir die Erzåhlungen uber Anselm und Hugo vorgelegen hat, mit
der Vision von den beiden Betten kombiniert war, dariiber lassen sich
nur Vermutungen anstellen. Dass dies eine Zutat des islåndischen
Kompilators gewesen sein konnte, ist sicher nicht auszuschliessen.
Gregors Werke waren auf Island nachweislich bekannt, verbreitet und
geschåtzt25. So macht etwa Mariu saga an anderer Stelle Gebrauch
von der 10. und 34. Homilie Gregors (Mar 31/370, bzw. Mar 12/350)26.
Eine andere Frage bleibt nun jene Stelle in Arngrims Gudmundar
saga und seine Provenienz. Querbeziehungen zu Mariu saga liegen
durchaus im Bereich des Moglichen. Gudmundar saga wurde um das
Jahr 1343 oder kurz danach verfasst27, liegt somit also im zeitl. Um-
kreis von Mariu saga. Es ist daher ganz gut denkbar, dass Arngrimr an
jener Stelle Mariu saga im Auge hatte. Ebensogut kommt aber in
Betracht, dass Gregors Moralia direkt als Bezugsquelle dienten. Arn-
grimr gilt als einer der gelehrtesten und belesensten Manner seiner
Zeit auf Island28. Er kennt nachgewiesenermassen Gregors Homilien
(Kap. 77) und Dialoge (Bps. II, 21,21 f.). Die Vermutung, er konnte
auch die Moralia gekannt haben, wåre demnach also keineswegs
auszuschliessen. Unter Umstånden ist auch noch eine weitere Mog-
lichkeit in Betracht zu ziehen. Peter Hallberg schreibt eine Reihe an.
25 Vgl. dazu R. Boyer, The influence of Pope Gregory’s Dialogues on Old Icelandic
literature, Proceedings of the First International Saga Conference, Univ. of Edinburgh
1971, 1-17; H. Bekker-Nielsen, Et overset brudstykke af en af Gregor den Stores
homilier, Opuscula II, 37-47; G. Turville-Petre, Origins of Icelandic Literature, Oxford
19672, 135-37; D.A.Seip, The Arna-Magnæan Manuscript 677,4°, Corpus Codicum
Islandicorum XVIII, Copenhagen 1949.
26 Seip, op. cit. 32 f.
27 Stefan Karlsson, Sagas of Icelandic Bishops, Early Icelandic Manuscripts in Facsi-
mile Vol. VII, Copenhagen 1967, Introduction 14. Jon Helgason, Byskupa Sogur, Cor-
pus Codicum Islandicorum Medii Aevi Vol. XIX, Copenhagen 1950, Introduction 15.
Die altesten Hss sind Holm 5 fol. (dort unser Text 16r), datiert in die Jahre 1350-65
(Stefån Karlsson, op. cit. 46) und AM 219 fol. (14r), ca. 1370-90 (op.cit. 21).
28 Finnur Jonsson, Den oldnorske og oldislandske litteraturs historie, Band III, Kø-
benhavn 19242, 66.