Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Page 124
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LE NORD
zahl wesentlich niedriger ist als die der iibrigen nordischen Lánder
und dass das wirtschaftliche Leben sehr stark konzentriert ist:
es umfasst hauptsáchlich Fischfang und Schafzucht. Dass der
schwedische Aussenhandel etwas niedriger ist als der der drei erst-
genannten Lánder, ist umgekehrt darin begriindet, dass die Be-
völkerung Schwedens erheblich zahlreicher und die Wirtschaft
des Landes bedeutend vielgestaltiger ist. Finnland hat allerdings
eine áhnliche Einwohnerzahl wie Dánemark und Norwegen.
Wenn es nichtsdestoweniger einen geringeren Aussenhandel hat
als diese beiden Lánder, ist dies in der etwas niedrigeren Lebens-
haltung der finnischen Bevölkerung begriindet.
Der Fiandel zwischen den nordischen Lándern wird insofern
von den geographischen Verháltnissen begiinstigt, als der billigste
aller Transportwege — der Seeweg — ihnen sámtlich offen steht.
Dazu kommen die politischen Verháltnisse, die Jahrhunderte hin-
durch gewisse wirtschaftliche Voraussetzungen fiir einen gestei-
gerten Fíandel geschaffen haben. Andererseits ist nicht in Abrede
zu stellen, dass die nordischen Lánder von Natur aus bis zu einem
gewissen Grade mit den gleichen Fiilfsquellen ausgeriistet sind.
Klima und Bodenverháltnisse sind ungefáhr die gleichen in Nor-
wegen, Finnland und dem grössten Teile von Schweden, wáhrend
Dánemark und Siidschweden einander nahe stehen. Dies bedeu-
tet wiederum, dass die nordischen Lánder in vielen Beziehungen
nicht imstande sind, ihre gegenseitige Produktion zu ergánzen,
sondern im Gegenteil dieselben Waren produzieren und deshalb
als Konkurrenten auftreten.
Vor dem Kriege belief sich der gesamte nordische Aussenhan-
del (Einfuhr und Ausfuhr) auf einen Wert von i x —12 Milliarden
dánischen Kronen. Der internordische Handel betrug etwa 1 /2
Milliarden Kronen oder 13—14 % des gesamten Aussenhandels.
Diese Ziffer kann keineswegs als erheblich angesehen werden,
wenn man sie z. B. damit vergleicht, was Grossbritannien oder
Deutschland fiir den nordischen Markt bedeuten. Der Handel
zwischen den nordischen Lándern ist indessen mit einer Reihe
besonderer Probleme verkniipft, indem er nicht einen typischen
Ausschnitt aus dem Aussenhandel dieser Lánder darstellt. Er hat
auch nicht im Laufe der Zeit unverándert die genannten 13—
14 % ausgemacht, sondern gewisse Schwingungen aufgewiesen,
wie auch die Warenstruktur allmáhlich ihren Charakter geán-
dert hat.
In absoluten Ziffern gemessen ist der internordische Handel