Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Síða 134
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LE NORD
ren umfasst wie bisher, ist der Charakter der danischen Ausfuhr
vollstándig verándert. Die Ausfuhr von Kraftwagen, ölen, Schif-
fen und Durchfuhrwaren ist verschwunden und von einer Reihe
von Waren abgelöst, deren Rohstoffgrundlage in der dánischen
Landwirtschaftsproduktion zu finden ist. Waren wie Speck, But-
ter, Eier und Fleisch, die friiher nach Westen versandt wurden,
gehen jetzt teilweise nach Norden. So paradox es auch lauten mag,
Dánemarks Ausfuhr ist unter diesen abnormen Verháltnissen mehr
»normal« geworden. Gleichzeitig hat Dánemark angefangen, ver-
schiedene Waren zu exportieren, die von der jetzigen Kriegswirt-
schaft bedingt sind. Von diesen sogenannten Ersatzwaren sind
u. a. gedörrte Riibenschnitte zwecks Herstellung von Kaffeesurro-
gaten, Kaffeersatz, Teersatz usw. zu nennen.
Eine weitere Folgeerscheinung des Kriegszustandes sind die
Schwierigkeiten, mit denen man zu kámpfen hat, um die Diffe-
renzen der Handelsbilanzen auszugleichen. In normalen Zeiten
bringt der Ertrag des internordischen Warenverkehrs Dánemark
und Schweden eine Mehreinnahme in Form von freien Devisen.
Was Island anbetrifft, geht das Rechenstiick ungefáhr auf. Es
sind also Finnland und Norwegen, deren Devisenbestánde die
Liicken der Bilanz ausfiillen miissen. Ein Blick auf die nachste-
hende Ubersicht wird dies zur Geniige dartun.
Der internordische Handelsverkehr 1936—1938.
Cif- -Betráge in dánischen Kronen.
Einfuhr Ausfuhr Mehrausfuhr
Mill. Kr. Mill. Kr. Mill. Kr.
Dánemark 174,0 248,6 -4- 74,6
Finnland 154,0 62,8 91,2
Island 16,0 17,8 -4- 1,8
Norwegen 239,5 131,4 108,1
Schweden 235,2 358,1 -4- 122,9
Zusammen 818,7 818,7 0
Vor dem Kriege wurden diese Devisen von Seiten Norwegens
vermittelst der erheblichen Frachteinnahmen der Handelsflotte
zuwegegebracht, von Seiten Finnlands besonders durch den Han-
delsverkehr mit Grossbritannien, der einen betráchtlichen Devi-
seniiberschuss zugunsten Finnlands aufwies. Da infolge der Er-
eignisse im April 1940 die westlichen Márkte und damit auch der
grösste Teil der norwegischen Handelsflotte abgesperrt wurden,