Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Blaðsíða 136
LE NORD
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Finnland ausgefiihrt und als Entgelt hierfíir schwedische Export-
waren empfangen hat. Schweden hat in diesem Zusammenhange
Finnland gewisse Kredite bewilligt. M. a. W. haben schwedische
Kredite es Finnland ermöglicht, danische landwirtschaftliche Er-
zeugnisse zu kaufen. Schweden hat ferner in Dánemark grössere
Mengen Zucker gekauft, die zu Bereitschaftszwecken aufgespei-
chert werden, um gegebenenfalls zur Ergánzung des Verbrauchs
in Norwegen und Finnland zur Anwendung zu kommen.
Ober die Entwickelung des internordischen Handelsverkehrs
nach dem Abschluss des Krieges soll hier nichts vorausgesagt wer-
den. Es kann doch kaum ein Zweifel daruber herrschen, dass
die nordischen Lánder, wenn die Kanonen endlich schweigen, sich
zur Oberwindung der bestehenden Schwierigkeiten gegenseitig
eine hilfreiche Hand reichen können .Auf etwas lángere Sicht
werden die wirtschaftlichen und politischen Verháltnisse fiir die
weitere Entwickelung des Handelsverkehrs entscheidend sein.
Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, kann darauf hingewiesen
werden, dass Norwegen theoretisch imstande ist, die gesamte dá-
nische und schwedische Schiffsproduktion abzunehmen. Der Um-
satz von Maschinen im internordischen Warenverkehr ist zwar
sehr gross, aber es diirfte doch schwerlich ein Zweifel dariiber
bestehen, dass die nordische Industrie in zahlreichen Fállen im-
stande sein wiirde, die Einfuhr aus dem Auslande zu ersetzen.
Mit Eisen und Stahl kann der Norden sich nicht selbst versorgen,
aber viele Erzeugnisse, die bislang aus Grossbritannien, Deutsch-
land und Belgien eingefiihrt wurden, können von schwedischen
Waren ersetzt werden. Auch hinsichtlich der iibrigen Metalle be-
stehen gewisse weitere Austauschmöglichkeiten. Herings- und
Fischmehl, das in nicht geringem Omfange in Island und Nor-
wegen produziert wird, kann auf dem nordischen Markt, beson-
ders in Dánemark, in weit höherem Masse als bisher Absatz fin-
den. Die norwegische Ausfuhr von Stickstoffdiinger ist hinrei-
chend, um den Norden mit dieser Ware selbstversorgend zu
machen, wáhrend gegenwártig nur etwa die Hálfte des Ver-
brauchs mit norwegischem Salpeter gedeckt wird.
In diesen Erwágungen sind indessen die Gegenmassregeln nicht
beriicksichtigt worden, welche gegebenenfalls von den iibrigen
Markten getroffen werden könnten, wenn der internordische
Warenverkehr sich in obiger Richtung entwickeln sollte. Eben-
falls ist dem Omstande nicht Rechnung getragen, dass die ein-
zelnen nordischen Lánder an einer solchen Erweiterung des inter-