Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1944, Page 137
NORDISCHER HANDEL
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nordischen Handels ein recht verschiedenes Interesse haben und
nicht dieselben Vorteile erzielen wiirden.
Obwohl es somit keinem Zweifel unterliegen kann, dass der
internordische Handel in gewissen Beziehungen erweitert werden
kann, darf man jedoch nicht die Vorteile iiberschátzen, die mit
einem grösseren ’W'arenumsatz zwischen den nordischen Lándern
verbunden sind. Das Tragische der Entwickelung der nordischen
Einheitsbestrebungen auf wirtschaftlichem und handelspolitischem
Gebiet liegt in Wirklichkeit in dem Umstande, dass man seine
Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Veranstaltungen gerichtet
hat, die dazu dienen könnten, den internordischen Handel zu be-
leben, wáhrend man der nordischen Handelspolitik dem Auslande
gegeníiber ein wesentlich geringeres Interesse geschenkt hat. Die
inneren handelspolitischen Vorteile wíirden vollstándig in den
Hintergrund treten, wenn es den nordischen Lándern gelánge,
eine gemeinsame Handelspolitik nach aussen zu fiihren. Nicht
allein wiirde es dann möglich sein, viel giinstigere Bedingungen
im Handelsverkehr mit den iibrigen Márkten zu erlangen, son-
dern man wiirde auch einen gemeinsamen nordischen Markt
schaffen können, der sowohl in wirtschaftlicher wie in technischer
Hinsicht zahlreiche Vorteile, in Sonderheit fiir die nordische In-
dustrie, mit sich fiihren wiirde. Man darf sich natiirlich nicht
der Erkenntnis verschliessen, dass es weit schwieriger ist, eine
solche gemeinsame Handelspolitik durchzufiihren, als den inter-
nordischen Warenumsatz in gewissen Beziehungen zu erleichtern.
Ist somit der Einsatz grösser, ist aber auch der Gewinn bei wei-
tem mehr wert. Grosse Aufgaben harren der nordischen Handels-
politik in der neuen Ara, die im Anbruch begriffen ist.
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