Árbók Hins íslenzka fornleifafélags - 01.01.2004, Blaðsíða 151
Ausnahme der Untersuchungen von 1971 bis 1975) seit 2001 laufen und fortgesetzt
werden, wurden bis Sommer 2003 ingesamt ca. 318 Tonpfeifenfragmente geborgen, die
die Grundlage dieses Beitrags bilden. Der größte Teil der Fundstücke ist unverziert, aber
die bestimmbaren Fragmente zeigen, dass der überwiegende Teil aus Holland stammt,
andere Exemplare aus England und Skandinavien. An holländishen Fersenmarken sind
vorhanden: die gekrönten Buchstaben D und G, drei gekrönte Rauten, die Schlange, der
Schlüssel und das Fräulein mit den Gänsen. Als Pfeifenbäcker sind namentlich auf den
Stücken genannt: LUCAS DE IONGE (Lucas de Jong aus Gouda, 1730-1782),
F.VERSLU (Frans Verzyl aus Gouda, 1729-1786), WVVELSEN (Willem van Velsen aus
Gouda, 1740-1769),A.ROSS (Alexander Ross aus København, 1753-1764), S.FE (Sever-
in Ferslew aus København, 1758-1764) und R.TIPPET (Robert Tippet aus Bristol, ca
1680-1720). Die Tätigkeitszeiten der genannten Hersteller entsprchen dabei genau dem
Deponierungszeitraum der Stücke am Fundort. Die Wollfabrik stand unter der Leitung
des oben genannten Landvogts Skúli Magnússon, der im Jahr 1756 die Erlaubnis erhalten
hatte, in København 1000 Pfund Tabak für die Arbeiter seiner Wollfabrik zu kaufen.
Nachdem das Gebäude im März 1764 einem Großbrand zum Opfer gefallen war, wurde
der Betrieb im kurz darauf fertiggestellten Neubau durch eine Brandschutzverordnung
geregelt, wonach der Transport von offenem Feur untersagt war. Möglicherweise inkludi-
erte dies auch ein Rauchverbot oder zumindest eine Einschränckung, denn in den
Schichten der wieder aufgebauten Wollfabrik fanden sich nur 10,7 % aller Tonpfeifen-
fragmente aus dem unmittelbaren Kontext der Fabrik, 89,3 % jedoch in den älteren
Gebäudeteilen, die durch das Feuer vernichtet worden waren.
150 ÁRBÓK FORNLEIFAFÉLAGSINS