Árbók Hins íslenzka fornleifafélags - 01.01.2004, Blaðsíða 150
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Zusammenfassung
Die Sitte des Tabaksrauchens mit Hilfe tönerner Tabakspfeifen, die sich seit der Wende
vom 16. zum 17. Jahrhundert in Europa verbreitet hatte, gelangte zu Beginn des 17.
Jahrhunderts auch nach Island. Die älteste isländische Schriftquelle, die den Genuss von
Tabak erwähnt, ist die Reisebeschreibung von Jón Ólafsson, genannt „Indíafari“, der
„Indienfahrer“. Darin beschreibt der Seemann, wie er im Jahr 1615 an Bord eines eng-
lischen Schiffes erstmals mit Tabak in Kontakt kam. Ab dem zweiten Drittel des 17.
Jahrhunderts mehren sich die schriftlichen Hinweise zum Tabakkonsum in Island, unter
anderem aus dem Bischofssitz Skálholt. Neben diesen Quellen gibt es einige archäolog-
ische Funde von Tonpfeifenfragmenten aus Viðey, Skálholt und Skeggjastaðir, die eben-
falls in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert werden können. Da Tonpfeifen in Is-
land nicht hergestellt wurden, mussten sie importiert werden. Die gefundenen Beispiele
stammen überwiegend aus Holland, wo Pfeifenbäcker in Gouda die wichtigsten europ-
äischen Manufakturen betrieben. Der auch in Island ansteigende Tabakkonsum führte
dazu, dass man sich hier auch der Tabakzucht widmeten. Dies belegen botanische Ex-
perimente von Magnús Ketilsson, der 1779 berichtet, dass es ihm gelungen war, Tabak
erfolgreich anzubauen.Auch Landvogt Skúli Magnússon hatte sich solchen Versuchen ge-
widmet und Tabaksamen aus Dänemark importiert, die er vermutlich in seinem Sitz in
Viðey im dortigen Garten pflanzte.
Tonpfeifen sind für die Neuzeit-Archäologie von großer Bedeutung, da sie dank ihrer
Formen,Verzierungen und Inschriften sehr gut zu datieren sind. Bei den umfangreichen
Ausgrabungen in der ehemaligen Wollfabrik in Reykjavík, Aðalstræti 14-18, die (mit
TÓBAK OG TÓBAKSPÍPUR Á ÍSLANDI Á 18. ÖLD 149