Saga - 1960, Blaðsíða 122
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GORIES PEERSE
ZUSAMMENFASSUNG
Im Jahre 1561 kommt in Hamburg, so wie gesagt wird,
ein Gedicht iiber Island von Gories Peerse heraus: „Van
Ysslandt" etc. Es ist nur in einer Ausgabe von 1594
iiberliefert, in der es als vierte Ausgabe bezeichnet wird.
Dieses Gedicht wurde in der islándischen Literaturge-
schichte von schicksalhafter Bedeutung, weil es eine
grosse Kontroverse in Gang setzte.
In diesem Gedicht berichtet Peerse von einem Vulkan-
ausbruch, der sich, so wie er sagt, vor knappen 12 Jahren
ereignet habe. Hier kann es sich nur um einen Bericht
uber die Eruption in der Náhe der Hekla im Jahre 1554
handeln, sechs oder sieben Jahre bevor Peerse sein Ge-
dicht herausgab. Sicher hat er die Datierung des Vulkan-
ausbruchs in einer spáteren Ausgabe des Gedichtes, die
um 1566 herauskam, geándert. Aber er wird bereits tot
gewesen sein, als die Ausgabe von 1594 erschien.
Man hat Peerse als Hamburger Kaufmann bezeichnet,
doch fanden sich wenige Quellen, diese Annahme zu stut-
zen. Im Staatsarchiv der Stadt Hamburg ist er oft er-
wáhnt im Buch nr. 20 des Archivs des Seefahrer-
Armenhauses. Nach dieser Quelle sind Mánner mit dem
Namen Gories Peerse auf der Fahrt von Hamburg nach
Island in den Jahren 1547 bis 1569, 1584, 1586 und 1592.
Hier wird zumindest von zwei Mánnern gesprochen und
ein Gorges Perszen de Junger wird im Jahre 1558 erwáhnt.
Der áltere Peerse scheint die Reisen nach Island im
Jahre 1562 aufgegeben zu haben, obwohl er noch eine
Fahrt zusammen mit seinen Söhnen oder Verwandten
im Jahre 1569 unternimmt. Sie scheinen im allgemeinen
nach Hafnarfjörður, der Hauptniederlassung der Ham-
burger auf Island, gesegelt zu sein.