Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 134
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LE NORD
ganz besonderer Bedeutung erwáhnt
werden: die Herausgabe des monu-
mentalen Werkes »Handbuch der
Geschichte der schleswigschen Fra-
ge«, redigiert von Franz v. Jessen.
Das Werk, das eine Fortsetzung des
v. Jessen’schen Handbuches von
1901 darstellt, liegt in drei grossen
Bánden vor und enthált alle Do-
kumente zum Verstándnis der Ge-
schichte Schleswigs von der Jahr-
hundertwende bis 1937. In einge-
henden Spezialabhandlungen sind
die politischen, nationalen, wirt-
schaftlichen und kulturellen Ver-
háltnisse in Nord- und Siidschles-
wig geschildert. Band II allein um-
fasst alle Dokumente und Ereignis-
se im Zusammenhang mit der Lö-
sung der Grenzfrage und der Wie-
dervereinigung 1918—20. Die Ak-
tenstucke, die aus dánischen, deut-
schen, französischen und englischen
Publikationen und Archiven stam-
men, werden ohne irgendwelche
Art von Kommentar oder Polemik
wiedergegeben. Sie sind zur Er-
leichterung der Benutzung vom
Herausgeber mit wertvollen An-
merkungen versehen worden.
Von diesem Werk — der ein-
zigen bisher vorliegenden, erschöp-
fenden und objektiven Material-
sammlung — wird im Laufe des
Jahres eine französische Ausgabe in
verkíirzter Form erscheinen, als
Fortsetzung der französischen Aus-
gabe des urspriinglichen Handbuchs
von 1906 (Manuel historique de la
question du Slesvig).
P. Stavnstrup.
Bei der Eröffnung
der Sessionsperiode
des Reichstags hielt
der Prásident der Re-
publik am 2. Februar
eine Rede, in der er
die Entwickelung
schilderte, die im Laufe der beiden
letzten Jahrzehnte in Finnland vor
sich gegangen ist.
Sowohl die innere als die áussere
Lage des Landes hat sich gefestigt,
und das Gefiihl der nationalen Zu-
sammengehörigkeit ist gewachsen.
Eine Reihe sozialer Reformen sind
durchgefiihrt worden. Die Zahl der
unabhángigen Bauern ist um ein
Mehrfaches gestiegen, der Wert der
Ernten hat sich verdoppelt, der Brut-
towert der industriellen Produktion
sich etwa um das dreifache vermehrt.
Die Staatswirtschaft ist mit grosser
Vorsicht verwaltet worden, was
nicht immer eine leichte Aufgabe ge-
wesen ist, denn ein junger Staat muss
ja natiirlich viel Arbeit grundlegen-
den Charakters ausfiihren. Schon fiir
produktive Kapitalanlagen, wie Ei-
senbahnen, Post- und Telegraphen-
wesen, industrielle Anlagen, Kanále,
Ankauf von Waldgebieten und Ak-
tien, Begleichung von Anleihen und
Uberfiihrungen auf verschiedene
Fonds usw. sind im Laufe von 20
Jahren iiber 8 Milliarden Mark ver-
wendet worden. Dazu kamen bei-
nahe 3 Milliarden Mark fiir indi-
rekt produktive Zwecke, wie z. B.
Wegebau, Bodenerwerb zu Koloni-
sationszwecken, Bodensanierungen,
Krankenháuser, Schulbauten usw.