Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 243
DIE DANISCHE YOLKSHOCHSCHULE
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manche von denen, die die Volkshochschule verliessen, ein bren-
nendes Verlangen danach, in ihrem Kirchspiel, in ihrem Land-
kreise, im danischen Volksleben etwas zu leisten. Wáhrend ihres
Schulaufenthaltes war bei ihnen der Wille geweckt worden, nicht
nur ihren eigenen Angehörigen, sondern auch ihren Mitmenschen
zu dienen, und wir sehen in den 7oer und 8oer Jahren, ja bis zu
diesem Tage, zahlreiche Volkshochschiiler an der Spitze der mei-
sten neuen Organisationen, welche die dánische Landwirtschaft
neu- und umgestaltet, die Konsumbewegung geschaffen, die Ur-
barmachung der Heide gefördert haben usw.
Neben der Arbeit, die alle einzelnen hier zu Tausenden, jeder
auf seinem Hof und in seinem Sprengel, leisteten, soll noch er-
wáhnt werden, dass zu gleicher Zeit die Jiinger Grundtvigs aus-
zogen und 1871 und in den folgenden Jahren die ersten d'ánischen
Landwirtschaftsschulen bauten, eine Art von Tochterschulen der
Volkshochschule, die 10 oooe von jungen Mánnern zu tiichtigen
Landwirten erzogen haben; am Ende des Volkshochschulwinters
gingen die jungen mánnlichen Volkshochschiiler oftmals zur
Landwirtschaftsschule iiber und wurden auf diese Weise sowohl
geistig wie kenntnismássig dazu ausgeriistet, in ihrer Heimat an
alle die grossen Aufgaben heranzugehen, die ihrer warteten. Wenn
man zu der jáhrlichen Schiilerzahl der Volkshochschulen, ca.
6 000, die Schiilerzahl der landwirtschaftlichen Schulen hinzu-
legt, jáhrlich ca. 3 000 (oft tauchen hier jedoch dieselben jungen
Leute wieder auf), wird man die weittragende Bedeutung verste-
hen, die die Volkshochschule hierdurch fiir das praktische Leben
bekommen hat.
Zu den landwirtschaftlichen Schulen rechnet man auch eine
Gruppe von 4 Schulen, die sogenannten Háuslerschulen. Sie sind
eine Zwischenform zwischen Volkshochschulen und landwirt-
schaftlichen Schulen und sind fiir Jugendliche berechnet, die aus
den ármsten Familien der dánischen Landbevölkerung stammen
und nicht die Mittel aufbringen können, erst auf die Volkshoch-
schule und dann noch auf die landwirtschaftliche Schule gehen
zu können. Auf diesen Háuslerschulen wird das Praktische und
das Geistige im Unterricht in eigentiimlicher Weise vereinigt —
und das ist ganz dasselbe, was bei grossen Teilen des dánischen
Bauernstandes durch den Einfluss der hier geschilderten Bewegun-
gen vor sich gegangen ist.
Ein Wort, das man oft in Grundtvig’schen Schulkreisen hört,
lautet: »Vom Herzen geht das Leben aus.« Will man einem Volk