Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 230
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LE NORD
Eigenschaften hervorheben werden, die sie noch mit allen anderen
Volkshochschulen gemeinsam hat, um danach die Besonderheiten
der dánischen Volkshochschule zu erörtern.
Allen nordischen Volkshochschulen gemeinsam ist, dass sie
fast alle Schulheime sind, wo die Schiiler wáhrend ihres mehr-
monatigen Schulaufenthaltes wohnen. Hier essen und schlafen
sie, hier erhalten sie ihren Unterricht, hier leben sie zusammen mit
dem Leiter der Schule, seinen Angehörigen und den Lehrern
wie eine grosse Familie — in Dánemark werden die Mahlzeiten
von allen, Vorsteherfamilie, Lehrern und Schíilern, gemeinsam
eingenommen. Hier arbeiten sie den ganzen Tag iiber, und hier
feiern sie gemeinsame Feste und machen Ausflíige in die Umge-
bung. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen reich und arm,
und die Kameradschaft spielt eine ausserordentlich grosse Rolle.
Damit die jungen Mánner og Frauen in den Monaten, in denen
sie sich in der Schule aufhalten, ganz der Gemeinschaft angehören
können, liegen die Schulen fast alle in einigem Abstand von den
Stádten, oft in naturschöner Umgebung, von grossen Gárten ein-
gerahmt. Die Schulen sind entweder im Laufe einer langen Zeit
aufgebaut und bestehen aus vielen Einzelgebáuden, wie z. B.
Askov, die grösste Volkshochschule des Nordens, oder sie um-
fassen einen grossen Gebáudekomplex wie Sigtuna in Schweden
und Lahti in Finnland.
Allen nordischen Volkshochschulen ist ferner gemeinsam, dass
sie von jungen Mannern und Frauen aus den breitesten Schichten
des Volkes besucht werden, vom Lande wie aus der Stadt, aus der
Landwirtschaft wie aus der Industrie. In Dánemark gehen in der
Regel die jungen Mánner 5 Wintermonate und die jungen Mád-
chen 3 Sommermonate in die Schule. In anderen nordischen Lán-
dern gehen sie oft im Winter in eine Koedukationsschule. Staat-
liche Zuschiisse ermöglichen es, den Aufenthalt auf den Schulen
so billig zu halten, dass praktisch alle Jugendlichen, die diese be-
suchen wollen, dies durchfuhren können, und alle kommen sie
jreiwillig und wáhlen selbst die Schule, die sie besuchen wollen.
Die jungen Mánner und Frauen besuchen in vielen Fállen diesel-
ben Schulen, auf denen ihre Eltern einst Schiiler gewesen sind.
Viele besuchen die entferntesten Volkshochschulen, um die be-
treffende Gegend des Landes kennen zu lernen; andere ziehen
die Volkshochschule ihrer eigenen Gegend vor, um spáter an den
grossen jáhrlichen Zusammenkiinften der Schiiler teilnehmen zu
können, die iiberall sehr grosse Scharen von friiheren Schiilern