Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 339
INSTITUT FUR VERGL. KULTURFORSCHUNG 329
Instituts, ausser den Reiseberichten, ein Werk mit dem Titel
»Indo-Iranian Frontier Languages« I (1929), II (1938) vor. —
Mit Hilfe einer Bewilligung der Rockefeller Foundation sah sich
das Institut dazu imstande, die Darstellung des Burushaski, deren
Verfasser der englische Oberstleutnant Lorimer ist, herauszuge-
ben: »The Burushaski-Language« I und II (1935), III (1938).
Das Studium dieser Sprache aus den Gebirgsgegenden nördlich
von Kaschmir ist von besonders grosser Bedeutung fur die Be-
arbeitung des Materials, das Professor Morgenstierne fiir die an-
grenzenden indischen und iranischen Sprachen gesammelt hat.
*
Die dritte Arbeitsaufgabe des Instituts ist die vergleichende
Volkskundeforschung.
Auf diesem Gebiet liegt in Norwegen ein reiches Material vor,
und die Arbeit, die hier von norwegischen Wissenschaftlern friih-
zeitig aufgenommen wurde, wurde in organisierten Formen be-
trieben. Schon lange hat »Norsk Folkeminnesamling« (Norwegi-
sches Institut fiir Volkskunde) eine planmássige Einsammlung von
Volkstraditionen vorgenommen, und »Norsk Folkeminnelag«
war in áhnlicher Richtung tátig. Das Institut hat es daher als seine
Aufgabe angesehen, diese Arbeit weiter zu unterstiitzen, da man
besonders daran interessiert ist, dass das Material nach der ver-
gleichenden Methode bearbeitet wird.
Ein hervorragender norwegischer Vertreter dieser Metho-
de innerhalb der folkloristischen Forschung war Moltke Moe
(gest. 1914, seit 1886 Professor fiir Volkstraditionen und mittel-
alterliche Litteratur). Das Institut begann unverziiglich eine Aus-
gabe seiner gesammelten Schriften vorzunehmen, I—III (1925,
26, 27), die mit einem englischen Resumé versehen ist. Ebenfalls
hat das Institut grosse Teile der Sammlungen von folkloristischem
Material aus Santalistan, die der norwegische Missionar P. O.
Bodding zustandegebracht hat, herausgegeben, »Santal Folk
Tales« I—III (1925, 27, 29) in santalistanischem Text mit einer
Úbersetzung ins englische. Weiterhin miissen genannt werden:
die Arbeit des Finnlánders W. Krohn: »Die folkloristische Ar-
beitsmethode« (1926), sowie die Arbeiten des Amerikaners F.
Boas »Primitive Art« (1927), des norwegischen Professors
K. Liestöl: »The Origin of the Icelandic Family Sagas« (1930)