Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 244
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LE NORD
zum Fortschritt verhelfen, so kann das nicht mit Fachschulen al-
lein, durch blosses technisches Wissen, geschehen, — dieses wird
oft zu eigenem wirtschaftlichen Vorteil und zur Vertiefung der
gesellschaftlichen Gegensátze missbraucht —, sondern in den jun-
gen Mánnern und Frauen muss der Gemeinschaftssinn geweckt
werden, sie miissen von nationalen und religiösen Bewegungen
erfasst werden. Geschieht dies, dann wird der Eifer danach dem
Gesamtwohl zu dienen gewiss nicht ausbleiben, und es werden
sich auch Einwirkungen auf die Gebiete des praktischen Lebens
zeigen. Dieser alte Grundtvig’sche Gedankengang, der stets aller
dánischen Volkshochschularbeit dieser Art zugrundegelegen hat,
ist der materialistischen Weltanschauung diametral entgegen-
gesetzt.
Hinsichtlich der anderen Richtungen innerhalb der dánischen
Volkshochschule und ihrer áusseren Wirkungen kann man wohl
noch kein endgiiltiges Urteil fállen. Ihre Schiiler sind noch jung,
aber die Arbeit, die jeder von ihnen in seinem Kreise und in seiner
Organisation ausgefuhrt hat, ist bedeutend. Die dánische Jugend-
gymnastik ruht auf Ollerup und Snoghöj wie auf zwei starken
Sáulen. Der Arbeit der Christlichen Vereine fúr junge Mánner
und Frauen fliesst aus dem Kreise der frúheren Schúler der von
der inneren Mission geprágten Schulen wertvolle Hilfe zu, und
die ehemaligen Schúler der Arbeiterschulen betátigen sich úberall
im Arbeiterbildungswesen und in den Arbeiterorganisationen und
werden allmáhlich zu leitenden Stellen gelangen.
Wenn auch die recht eigentúmlichen dánischen Volkshoch-
schulrichtungen, die durch die freien dánischen Schulgesetze er-
möglicht werden, die dánische Jugend scheinbar in sehr verschie-
dene Lager teilen, so wird der hierdurch bedingte Verlust sicher
dadurch wieder aufgewogen, dass die Jugend auf allen Schulen
úber ihre eigenen — rein persönlichen — Interessen hinwegsehen
lernt, dass sie auf grosse Ziele eingestellt wird und fúr andere zu
arbeiten lernt. Und wenn auch diese Arbeit fúr den aussenstehen-
den Beobachter oft bei den Lebensinteressen und dem geistigen
Horizont der Bauernjugend oder der Arbeiterjugend Halt zu
machen scheint, sind wir doch davon úberzeugt, dass auf den dá-
nischen Volkshochschulen eine von grossen Idealen getragene
Wirksamkeit ausgeúbt wird, und dass auf allen unseren Volks-
hochschulen junge Menschen herangebildet werden, die jeder auf
seinem Platze zur Arbeit fúr die Gesamtheit tauglicher werden,
als sie vorher waren. Die jungen Mánner und Frauen, die auf