Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 254
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LE NORD
lungsindustrieen Schwedens und
Finnlands auf dem Weltmarkt mit
einander konkurrieren.
Der geschaftsfúhrende Direktor
des Zentralverbandes der Holzver-
edlungsindustrie Finnlands, Gene-
ralkonsul Axel Solitander, ausserte
uber diese Zusammenarbeit unter
anderem wie folgt: »Die finnische
Industrie ist von Anfang der Auf-
fassung gewesen, dass es sich fúr
sie lohnt, ihre Anlagen zu zeigen
und úber dieselben und die auf de-
ren Tatigkeit wirkenden Faktoren
den Nachbarn alle erwúnschten Er-
láuterungen zu geben, unter der
Voraussetzung, dass sie ihrerseits
bereit sind, gleiche Dienste zu lei-
sten. Da die Industriellen Schwe-
dens denselben Standpunkt einge-
nommen haben, sind die Beziehun-
gen zu den Leitern und den Tech-
nikern vertrauensvoll geworden,
sehr oft wurden sogar ganz persön-
liche und dauernde Bande der
Freundschaft angeknúpft. Auf die-
sem Grund fussend, hat man dann
die Zusammenarbeit bis zu Vertrá-
gen weiter gefúhrt, die darauf ab-
zielen, die Preise und den Absatz
vor úbermássiger Konkurrenz zu
schútzen. Bei dem Abschluss dieser
Vertráge hat man sorgfáltig ver-
meiden wollen, den Kontrahenten
an irgend welche Zwangsmassnah-
men zu binden; die Vertráge stút-
zen sich vielmehr auf eine direkte
Gemeinschaft der Interessen und
auf persönliches Vertrauen als auf
Paragraphen.«
Die Zusammenarbeit, von der die
oben angefúhrten Zitate zeugen, hat
in dem König Schwedens einen
warmen Förderer gehabt. In Finn-
land hat man auch öffentlich her-
vorgehoben, dass Gustav V. sich der
Notwendigkeit einer Annáherung
auch auf dem politischen Gebiete
schon im vorigen Jahrzehnt bewusst
war, wo man noch, sowohl in
Schweden als in Finnland, die Mög-
lichkeit einer solchen Annáherung
bezweifelte.
Der zweite Prásident der Repu-
blik Finnland, Lauri Kr. Relander,
der im Sommer 1925 als Gast des
Königs Stockholm besuchte, hat da-
her, sich an diesen Besuch erin-
nernd, geáussert: »Ich mute mir zu
zu behaupten, dass König Gustav
schon damals, mit klarem Blick fúr
die Zukunft, die Bedeutung einer
politischen Annáherung zwischen
Schweden und Finnland fúr die bei-
den Lánder einsah, und nicht zum
mindesten fúr ihr gemeinsames Be-
streben, den Frieden im Norden zu
bewahren.«
In den zahlreichen Artikeln der
finnischen Presse, in denen man Kö-
nig Gustav beglúckwúnschte und
die Bedeutung der nordischen Zu-
sammenarbeit berúhrte, wurde all-
gemein besonders hervorgehoben,
dass die wichtigste Aufgabe der Zu-
sammenarbeit Schwedens und Finn-
lands in der Sicherung des Friedens
im Norden besteht.
Man dúrfte sich nicht irren, wenn
man vermutet, dass auch Prásident