Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 239
DIE DANISCHE VOLKSHOCHSCHULE
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riksborg, hat sich besonders der Aufgabe gewidmet, die Jugend
aus allen Lándern des Nordens zu sammeln, und arbeitet fiir das
Ziel, die nordischen Völker untereinander in möglichst starke gei-
stige Wechselwirkung zu bringen.
Unter den vielen Grundtvig’schen Volkshochschulen nimmt
eine einzelne eine zentrale Stellung ein. Das ist die erweiterte
Volkshochschule zu Askov. Bis zum Jahre 1878 war sie eine
Volkshochschule wie alle anderen, aber in jenem Jahre ging sie
dazu iiber, eine Art Fortsetzungsschule fíir alle die anderen Volks-
hochschulen zu werden. Wenn ein Volkshochschiiler den Wunsch
áussert, noch einen Winter auf die Volkshochschule zu gehen,
wird er oder sie an die Schule zu Askov verwiesen, die durch eine
grosse Staatsunterstiitzung instand gesetzt ist, einen weitergehen-
den Unterricht zu erteilen, der sich iiber 3 Winter erstreckt. Die
Schule nimmt mánnliche und weibliche Schiiler auf, ca. 300 jeden
Winter, zu einem Kursus, der 6 Monate dauert. Diese Schiiler
kommen nicht nur von den Grundtvig’schen Volkshochschulen,
sondern auch von anderen, aber Askov folgt darin ganz der ge-
wöhnlichen Volkshochschullinie, dass es keinen Fachunterricht er-
teilt und voraussetzt, dass die Schiiler, selbst die, welche alle drei
Winter dort gewesen sind, so gut wie alle zu ihrer friiheren Ar-
beit zuriickkehren. Ein Teil der Askovschiiler hat sich jedoch
durch den Unterricht in Askov zu einer Wirksamkeit als Volks-
hochschullehrer und Volkshochschulvorsteher vorbereitet oder als
Lehrer an den freien Schulen fiir Kinder oder als Journalisten,
und Askov hat dadurch einen grossen Einfluss auf die Entwick-
lung der Volkshochschule gewonnen.
Den Grundvig’schen Schulen sehr nahe stehen zwei grosse
Gymnastik-Volkshochschulen, Ollerup und Snoghöj. Wenn auch
die Gymnastik hier Hauptfach ist, so ist der Geist des Unterrichts
im grossen und ganzen derselbe wie auf den anderen Volkshoch-
schulen, und das Ziel besteht nicht darin, berufliche Gymnastik-
lehrer fiir das dánische Schulwesen zu schaffen, sondern junge
Mánner und Frauen instand zu setzen, die volkstiimliche Jugend-
gymnastik zu leiten, die den ganzen Winter hindurch in Tausen-
den von Versammlungsháusern auf dem Lande von iiber 100 000
Knechten und Mágden geiibt wird, wenn des Tages Arbeit vor-
bei ist. Diese Gymnastik, die urspriinglich aus Schweden nach
Dánemark gekommen ist, ist ein wesentliches Element im Leben
der dánischen Jugend und ist zu einem sehr grossen Teil auf den
Einfluss der Volkshochschule zuriickzufiihren.