Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Blaðsíða 241
DIE DANISCHE YOLKSHOCHSCHULE
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merkwiirdigsten Schulstádte Dánemarks und eines der stárksten
Zeugnisse von der Kraft der Bewegung.
Im Zusammenhang mit den Schulen der inneren Mission ist
noch zu erwáhnen, dass es auch eine Volkshochschule fiir die
baptistische Jugend gibt und eine Volkshochschule, die Diakone
als Gehilfen der Geistlichen beim Kirchendienst ausbildet.
Ebenso ausgeprágt, aber in einer anderen Richtung, sind die
dánischen Arbeiter-Volkshochschulen. Sie sind vorláufig zwei an
der Zahl: in Esbjerg und Roskilde. Sie werden seit 1916, als die
erste von ihnen errichtet wurde, von jungen Industriearbeitern
besucht, u. a. von solchen, die in den Dienst der Arbeiterbewegung
treten wollen, sowie von einer grossen Anzahl Arbeitsloser.
Diese ungliicklichen jungen Menschen meldeten sich in den
Jahren 1925—1930 in grosser Zahl bei den gewöhnlichen Volks-
hochschulen an, die hierdurch mit der stádtischen Jugend in Ver-
bindung zu kommen hofften; aber die landwirtschaftliche Jugend
und die Arbeitslosen der Industrie unter ein und demselben Schul-
dach zusammenzuhalten, war mit den grössten Schwierigkeiten
verbunden. Jetzt findet man die Arbeitslosen hauptsáchlich auf
den Arbeiter-Volkshochschulen, auf Borups Volkshochschule in
Kopenhagen, der einzigen Volkshochschule der Hauptstadt, und
auf der »internationalen Volkshochschule« in Helsingör.
Auf den Arbeiter-Volkshochschulen und auf »der internatio-
nalen« stehen die sozialen Probleme, die Geschichte der Arbeiter-
bewegung, soziale und politische Gegenwartsfragen, die inter-
nationalen Verháltnisse und fremde Sprachen wie Deutsch und
Englisch im Vordergrunde. Der Unterricht ist weit moderner
angelegt als an den anderen Volkshochschulen, wobei das Biicher-
studium und die Arbeitsgemeinschaften, die freie Diskussion zwi-
schen Lehrern und Schíilern, auf Kosten der Vortráge mehr und
mehr Platz einnehmen. Die Schiilerselbstverwaltung nach eng-
lischen Grundsátzen spielt hier eine bedeutende Rolle. An der
»internationalen Volkshochschule«, wo Jugendliche, zumeist aus
der Industrie, aus aller Herren Lánder zusammenkommen, wer-
den Weltfriedensprobleme mit grossem Eifer studiert. Diese
Schule steht in naher Verbindung mit der Friedensarbeit der Quá-
ker und hat in den angelsáchsischen Lándern zahlreiche Freunde.
Die Volkshochschulen und das praktische Leben.
Fragt man zuletzt nach den Wirkungen, die diese bliihende
dánische Schularbeit auf die dánische Jugend und auf die dánische