Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Page 217
DIE VEREINE »NORDEN«
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einem oder mehreren der nordischen Ldnder allein durchgefiihrt.
Ich denke dabei in erster Linie an die nordischen ’W'ochen (bezw.
Tage). Hinsichtlich dieser ist der Stockholmer Kreis des schwedi-
schen Vereins »Norden« vorangegangen. Im Jahre 1925 wurde in
Stockholm eine finnlandische Woche abgehalten, die im Jahre
1926 mit den »Schwedentagen in Helsingfors« beantwortet wurde.
1928 wurde in Stockholm eine dánische Woche veranstaltet, 1930
eine norwegische Woche und 1932 eine islándische Woche, die
spáter im Jahre 1936 mit einer schwedischen Woche in Reykjavik
beantwortet wurde. Der Grundgedanke dieser nordischen Wochen
(bezw. Tage) war, einem der nordischen Lánder Gelegenheit zu
geben, in einem anderen nordischen Lande in Selbstdarstellung ein
Gesamtbild von seiner Natur, seinen gesellschaftlichen Zustánden,
seinem Wirtschaftsleben und seiner Kultur zu geben. Die mit den
Wochen verbundenen musikalischen Darbietungen und Theater-
vorstellungen haben anregend gewirkt auf die nordische Zusam-
menarbeit auf dem Gebiete der Musik und des Theaters. Von gros-
ser Bedeutung sind auch die zahlreich besuchten nordischen Feste
mit Programmen von allen nordischen Lándern gewesen, die in
den letzten Jahren vom Stockholmer Kreis des Vereins »Norden«
und den nordischen Vereinen in Stockholm veranstaltet wurden.
— In Dánemark hat eine eigens hierzu gebildete Gesellschaft dem
dánischen Verein das historisch beriihmte Schloss Hindsgavl auf
Fiinen zu dem Zwecke zur Verfugung gestellt, dem Verein hier-
aus ein eigenes Heim zu schaffen, damit er seine Zusammenkiinfte
und Kurse dorthin verlegen und auch einen Ferienaufenthalt fiir
die Mitglieder der Vereine »Norden« dort einrichten kann. Das
Schloss Hindsgavl, das in den iibrigen nordischen Lándern seines-
gleichen sucht, hat sich nach und nach zu einem besonders wich-
tigen Sammelpunkt fiir die nordische Zusammenarbeit entwickelt.
Aus dem oben gegebenen Bericht geht hervor, dass die Arbeit
der Vereine hauptsáchlich auf kulturellem Gebiet (in des Wortes
weiterer Bedeutung) gelegen hat, und dass man es dabei besonders
auf die Jugend abgesehen hatte.
Beziiglich der Schuljugend ist den obenerwáhnten Schulkin-
derzusammenkiinften, die abwechselnd in den Hauptstádten der
verschiedenen Lánder veranstaltet wurden, eine besondere Bedeu-
tung beizumessen. Tausende von Schulkindern im Alter von 13—
16 Jahren haben im Laufe der Zeit die Nachbarlánder kennen-
gelernt, und die Bedeutung dieser Zusammenkiinfte ist um so grös-
ser geworden, als die Kinder in der Regel in privaten Familien in
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