Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1938, Page 337
INSTITUT FOR VERGL. KULTURFORSCHUNG 327
nannt werden, die mit dem Namen des Museumsassistenten Nu-
medal verkniipft sind. Von 1925 bis 1927 unternahm er fiir das
Institut archáologische Untersuchungen in Finnmark, im nörd-
lichsten Norwegen, wo wenige Jahre vorher Professor O. Solberg
einen höchst interessanten archáologischen Fund gemacht hatte.
Einen vorláufigen Bericht iiber seine Untersuchungen hat Nume-
dal in seiner Schrift »Stone Age Finds in Finnmark« (1929) ge-
geben, die mit 52 ganzseitigen Illustrationen versehen ist. Er weist
darin nach, dass er an der Kiiste des Eismeeres Spuren einer Kul-
tur aus dem álteren Steinalter gefunden hat, die friiher fiir Finn-
mark vollkommen unbekannt war und die zudem ein ganz
anderes Gepráge aufweist als die bis jetzt in Nordeuropa vorlie-
gende. Damit werden Probleme aufgeworfen, die die norwegi-
sche, ja die ganze eurasiatische Siedlungsgeschichte beriihren. —
In einer der spáteren Publikationen des Institutes »Le Finnmar-
kien. Les origines de la civilisation dans l’Extréme-Nord de l’Eu-
rope« (1936) mit 104 ganzseitigen Illustrationen von Johs. Böe
und A. Numedal werden die weiteren Untersuchungen beschrie-
ben und die sich daran ankniipfenden Probleme zur Debatte ge-
stellt.
Arktische Felsenzeichnungen wurden in zwei Arbeiten von
E. Engelstad (1934) und G. Gjessing (1936), beide mit deutschem
Resumé, beschrieben. — Grosses Interesse erweckten die Ausgra-
bungen auf der Insel Trána in Nordland, die Museumsdirektor
Gjessing im Auftrag des Instituts vorgenommen hat, und wo er
Oberreste fester Wohnplátze mit Artefakten aus dem álteren
Steinalter gefunden hat. Dieser Fund ist noch nicht publiziert
worden, da erst noch eingehendere Untersuchungen vorgenom-
men werden sollen.
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Eine zweite Arbeitsaufgabe, die sich das Institut von Anfang
an zum Ziel gesetzt hat, war ein umfassendes und systematisches
Studium der kaukasischen und iranischen Sprach- und Kultur-
verháltnisse.
Es ist der vergleichenden Sprachwissenschaft gelungen, die
Hauptlinien der indoeuropáischen Grundsprache nachzuweisen.
Um weiterzukommen, muss man aber ein neues Vergleichsglied
in Gestalt einer Sprache oder Sprachengruppe anwenden, die