Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Blaðsíða 121
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untersuchung von dessen zusammenhang mit dem Indo-
germanischen uberzeugt, auch in einzelnen fállen, wo
keine vergleiche mit norwegischen, schwedischen und
dánischen dialekten, ja bisweilen keinen germanischen,
herangezogen werden können (vgl. z. b. das wort neuisl.
héða f. „schaf“ verglichen mit arm x°l und mir. cit, s.
hieriiber meinen artikel: Torskilin orð in Afmælisrit helg-
að Einari Arnórssyni, Reykjavík 1940, 1 ff.). Neuislán-
disches sprachgut aus indogermanischer zeit bedeutet
demnach isl. wörter, die bis jetzt nur aus der neuisl.
sprache bekannt sind, die aber sicherlich in der ganzen
isl. sprachperiode lebend und tátig und mit den ersten
besiedlern des landes aus Norwegen mitgebracht waren
und dort mindestens ein alter von einigen tausend jahren
hatten, d. h. aus dem indogermanischen stammen. Werfen
wir nun einen blick auf vereinzelte dieser wörter, bei be-
trachtung einiger indogermanischer wurzeln, die auf m
anfangen:
Idg. mák-, mjk-: n. isl. megða, f. „ein durch magerkeit
geschwáchter körper, spinkles, armseliges wesen“
(mensch oder tier), megðulegr „spinkel“, vgl. magr,
lat. macer, maceo u.s.w.
— mat-, mot-?: n. isl. mudda (und muðla), iter. zu moða,
„aus heuabfall oder schlechtem heu herauswáhlen,
was geniessbar ist und dieses fressen“, norw. mudda
„zusammenscharren“, vgl. n. isl. motti in der bedeu-
tung „abfall von moos“ (A. M. Sturtevant in J. E.
G. Phil. 33 (1934), 97 verbindet moð mit muðla
„chew the refuse“ (of hay) und stellt es zu idg. mut-
„to keep tearing“, Ivar Lundahl in G. H. Á. XXXVI,
1931, Minneskr. 20 ff. stellt moð, moða, norw. mod,
schw. modd, schw. dial. mád, mádel, zu idg. smeu-,
smou-, smu-, wozu nach ihm auch má und móask,
das er wieder mit mór „torferde“ verbindet; vgl.
auch Hellquists et. wb 2 65g).
— mad-: n. isl. masti m. „brustwarze“ vgl. gr. juafós
„brustwarze“, ahd. mast „futter, mástung“, nhd.