Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Side 211
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Die P-Aufnahme wird in Abb. 2 dargestellt. Die Varia-
tion ist hier nicht so gross wie beim Ca. Die oben er-
wahnte islándische Normalkuh braucht nach Kellner 19,1
g P und nach Wellmann 24,8—28,1 g P je Tag. In Abb. 2
ist keine der Stallungen mit einer P-Aufnahme unterhalb
21 g, bei 22 Stallungen ist die P-Aufnahme dagegen 25 g
oder weniger und bei 68 Stallungen 28 g oder weniger.
Es ist also nach Kellner kein P-Defizit vorhanden, nach
Wellmann aber ist ein P-Defizit vorhanden bei 6—18%
der Stallungen.
Der Ca : P-Quotient erwies sich als sehr konstant. Sein
Wert war 1,82±0,09 (Variationskoeffizient = 0,05). Das
Verháltnis Ca : P scheint also nach den europáischen An-
gaben recht gunstig zu sein.
Wenn man die Herkunft des Ca in den Futterrationen
untersucht, findet man, dass 60—100% des Ca immer dem
Heu entstammen, in vereinzelten Fállen nur 55%. In
jeder Stallung werden je Kuh und Tag 40—60 g Ca mit
dem Heu eingenommen, was mehr ist an Ca, stammt vom
Kraftfutter her. Die niedrigsten Werte in Abb. 1 kommen
von Stallungen her, wo ausschliesslich Heu oder Heu mit
sehr kleinen Mengen von Kraftfutter gefiittert worden
ist. Wenn nun das Heu, was sehr gut möglich ist, in
einigen dieser Fálle 0,2—0,3% Ca statt der angenom-
menen 0,4% enthált, oder zum Teil aus Haferstroh
besteht, dann wáre hier auch nach dem Kellner-
Standard ein ausgesprochenes Ca-Defizit vorhanden ge-
Wesen. Die Möglichkeit eines Ca-Mangel bei den Milch-
kuhen scheint also besonders da zu bestehen, wo aus-
schliesslich oder beinahe ausschlisslich mit Heu gefiittert
wird. Hier kann eine Abnahme des Ca-Gehaltes des Heus
z- B. durch einen fehlerhaften Anbau oder wegen
schlechter Witterung wáhrend der Ernte recht gefáhrlich
Werden. Dieselben Gefahren bestehen auch da, wo Mais
°hne Zusatz von Futtersalz das einzige Kraftfutter dar-
stellt.