Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Blaðsíða 123
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— meit(h)- (in missa, missir, vgl. lat. míito, -áre
„wechseln, tauschen“): nisl. mistra, „fehlschlagen“
(mist(u)r, n. ,,ratlosigkeit“).
— meu- (in mosi, mýrr u. a.): nisl. mosk(u)r, n. und
mosk, n. „staub, moosfasern“, auch musk, n. dass.,
muska, f. „leichter nebel, dunst“ (móska, f. „abend-
dámmerung, dunkle wolke“), vgl. norw. dial. musk,
n. „staub, staubwolke, unklarheit in der luft“, muska,
vb. „fein regnen“, shetl. musk, musker „leichter ne-
bel“, ferner mósta, f. „staub“, vgl. norw. must, f.
„dampf, nebel“, shetl. most „nebel, nebeláhnlicher
dampf“, ferner maur- in nisl. maurungr, m. „dorsch,
der in seeen gefangen wird, die in verbindung mit
dem meere stehen“ (vgl. gr. grgco greojxai „fliessen,
rinnen lassen“, lett. maura „nasses und fettes gras“).
— meuq-, meug- (in mygla, mugga u. a.): nisl. mauk, n.
(vgl. mjúkr) „zusammengerlihrtes essen“ (vgl. A. M.
Sturtevant in MLN. 1926, 372), mauka, vb. „zum
brei machen“, norw. dial. mauk, n., schw. dial. mök
in áhnl. bedeutung, vgl. schweiz. mauch „weich,
matt“, meykja vb. „verdiinnen“. Hierzu scheinen zu
gehören nisl. mausi, m. „moderigkeit, zerstörung
durch moderigkeit“, mausast „etwas langsam tun“,
ferner nisl. mjóra, f., mjóri, m. „lycodes Vahlii, aal-
brosme“ (vgl. z. b. lat. mugil ,,schleimfisch“) und
múrsa, f. in der bedeutung = mugga- (nebelregen).
Zur idg. form mit s (smeugh- in smeygja, smjúga
und mit germ. k in smeykr) gehören: nisl. smokra
„durchschlupfen“, smokka, vb. „einschliipfen“,
smokka, f. „weibliches schaf“ (anders gefárbt vorne
als hinten), vgl. smokkóttr, auch smykkja, f. „weites
kleidungsstiick“ (in pl. auch „kleine handschuhe“).
Diese kleine auswahl, die rein zufállig gemacht wurde,
gentigt um den beweis zu fiihren, dass die neuislándische
sprache ungeahntes etymologisches material darbietet, das
fiir die indogermanische sprachwissenschaft von grösster
bedeutung sein wird. Es ist zu bedauern, dass bisher die