Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Blaðsíða 134
130
1927, Miiller 1933 und Bryan und Mitarb. 1935)c
Wir haben diese Frage an 9 Versuchspersonen gepriift
mit dem Erfolge, dass wir in venösem Blute durchschnitt-
lich 4781 Leukozyten pro cmm fanden gegen 4767 im
Blute des Ohrláppchens. Das Ergebnis der Differential-
záhlung war: 49,3 % Neutrozyten und 42,2 % Lympho-
zyten im Yenenblut gegeniiber 45,2% Neutrozyten und
45,4% Lymphozyten im Ohrláppchenblut. Wir haben also
keinen Unterschied zwischen dem venösen und dem Ka-
pillarblut gefunden, zumal darauf geachtet wurde, dass
die Zirkulation gut war und nicht die ersten Tropfen ver-
wendet wurden. Aus der Arbeit von Price-Jones
und Mitarb. (1935) geht nicht hervor, ob darauf geachtet
wurde, hingegen haben sie eine viel grössere Standard-
abweichung (<t) aus dem Ohrláppchenblut als aus dem
Venenblut bekommen, was darauf deutet, dass die Leu-
kozytenzahl im Kapillarblut wesentlich mehr áusseren
Einfliissen unterworfen ist, als im Venenblute. Unter
gleichen Bedingungen wird man daher ein zuverlássigeres
Resultat aus dem Venen- als aus dem Kapillarblute er-
warten können, wenigstens wenn nicht Sorgfalt darauf
verwendet wird, die ersten Tropfen nicht zu benutzen
und eine gute Zirkulation zu haben.
Wenn man die Untersuchungen von Price-Jones
und Mitarb. (1935) und von Shaw (1927) (s. Tab. III)
vergleicht, die beide an Englándern vorgenommen sind,
und bei denen ein Rassenunterschied also nicht in Frage
kommt, sieht man, dass Price-Jones und Mitarb. aus
dem Venenblut eine um knapp 500 höhere Zahl bekom-
men haben, als Shaw, der Kapillarblut benutzte, aber
darauf achtete, die ersten Tropfen nicht zu verwenden.
Der mittlere Fehler des Unterschieds (e (D)) ist 206,
sodass also der Unterschied nicht gross genug ist, um
eine sichere statistische Bedeutung zu haben, und das
Gleiche gilt fiir den Unterschied der Standardvariation
(<t). Anders verhált es sich mit der Abweichung der Er-
gebnisse bei Ohrláppchenblut bei Price-Jones und
Mitarb. und bei Shaw; sie ist so betráchtlich, dass sie