Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Blaðsíða 214
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Práparaten in die Blutbahn hat meistens die sofortigen
Heilung gebracht.
Nun hat es sich aber gegen alle Erwartung gezeigt,
dass die im Jahre 1941 in diesem Gebiet behandelte Fálle
von Hypocalciaemie nicht in den Stallungen vorgekommen
sind, wo nach unserer Berechnung die Ca-Aufnahme am
kleinsten war. Eine Beziehung zu der Menge oder Art
des Futters konnte auch nicht festgestellt werden. Dass
die in einer Stallung von der Hypocalciaemie betroffenen
Kiíhe ein schlechteres Futter als die anderen erhalten
haben, ist nicht wahrscheinlich. Im Gegenteil, die Kiihe,
die viel Milch geben, erhalten auch gewöhnlich das beste
Futter, was es auf der Farm gibt, und die hochmilchenden
Kiihe sind es eben, die meistens an Ca-Mangel erkranken.
Es ist aber gut denkbar, dass das Heu an diesen Stellen
so viel weniger an Ca enthalten hat, als die bei der Be-
rechnung angenommenen 0,4%, dass ein Ca-Defizit da-
durch entstanden sei. Dies hátte allerdings nur festgestellt
werden können durch eine Mineralanalyse des Heus.
Eingehende Untersuchungen iiber den Mineralgehalt
der islándischen Futterpflanzen, sowie seine Abhángig-
keit von den Bodenverháltnissen und der Dungung,
mussen ausgefuhrt werden.
Es können hier aber auch andere Ursachen der Hypo-
calciaemie als ein Ca-armes Futter vorliegen, namentlich
solche, die den Ca-Stoffwechsel im Tierkörper betreffen.
Die Absorption des Ca vom Darmkanal und die Auf-
speicherung desselben im Körper kann z. B. wegen einer
unvorteilhaften Beschaffenheit des Futters oder eines
Mangels' an D-Vitamin ungeniigend sein. Eine Störung
in der Funktion der Nebenschilddrusen wáre vielleicht
auch denkbar.
Nach den oben erwáhnten Ergebnissen von Westerlund
(9)' kommt man leicht auf den Gedanken, dass grosse
Gaben von Heringsmehl wegen des hohen Gehaltes des-
selben an verdaulichem Eiweiss die Ca-Absorption im
Darmkanal herabsetzen können. Es ist auch zu erwarten,
dass die Kiihe hier sehr oft an Mangel an D-Vitamin