Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Page 213
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gefiittert. Es war nun von Interesse, zu sehen, wie sich
der Ca-Bilanz gerade bei dieser Höchstleistung der Milch-
kiihe verhielt. In dieser Zeit kommt auch eben der Ca-
Mangel bei den Kiihen meistens zutage. Es wurden nun
166 einzelne Kiihe ausgesucht, die mehr als 15 kg Milch
je Tag ergaben. Der Ca-Gehalt der zur selben Zeit ver-
futterten Ration wurde ausgerechnet und die zur Milch-
bildung nötige Menge an Ca abgezogen. Geschah die Be-
rechnung nach den Angaben von Kellner, so wurde ein
Ca-Defizit bei 12% der Kiihe festgestellt. Geschah die
Berechnung dagegen nach Wellmann, erhielten 43—78%
der Kiihe zu wenig Ca. Bei 17% der Kiihe war sogar die
Ca-Menge nicht einmal för die Milchbildung ausreichend.
SCHLUSSBETRACHTUNGEN
Wie steht es nun nach diesen Ergebnissen mit der Ver-
sorgung der Milchkiihe des untersuchten Gebietes mit Ca
und P? Die Antwort hangt etwas von dem gewahlten
Standard fiir die nötige Ca- und P-Menge ab. Nach dem
Wellmann-Standard ist hier ein Ca-Mangel weit verbreitet
und ein Mangel an P kommt auch vor. Nach dem Kellner-
Standard ist das Ca oft recht knapp, der Gehalt an P ist
dagegen immer genug. Nach den amerikanischen Angaben
ist die Ca-Menge iiberall reichlich vorhanden, der Ca: P-
Quotient aber zu gross, d. i. die P-Menge zu klein im Ver-
háltnis zu der Ca-Menge. Diese Folgerungen beziehen sich
natiirlich nur auf die Stallfutterung. Durch den Weide-
gang, der %—des Jahres dauert, können die Zustánde
verbéssert oder verschlechtert werden, je nachdem das
Gras des Weidelandes genugend Ca und P enthált oder
nicht.
Nach den Angaben von dem im Jahre 1941 in Akur-
eyri tátigen Tierarzt S. Hlíðar, ist nun aber im den Ge-
biet, das hier behandelt worden ist, ein Ca-Mangel bei
den Kuhen sehr oft beobachtet worden. Viele schwere
Fálle von Hypocalciaemie sind hier von Hlíðar aufgefun-
den und behandelt worden. Eine Einspritzung von Ca-
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