Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Síða 131
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Reihenuntersuchungen zusammenstellen können, die voll-
stándig genug zu einem Vergleiche waren d. h. wo die
Standardvariation (<r) und der mittlere Fehler (m) be-
rechnet oder berechenbar gewesen wáre. In Tabelle III
sind die Untersuchungen zusammengestellt, die uns zu-
gánglich waren und die sich fiir den Vergleich mit unsern
Beobachtungen eigneten. Wie die Tabelle ergibt, ist unsre
Durchsehnittszahl die niedrigste, und der Unterschied
zwischen ihr und allen andern, mit Ausnahme der Zahl
Bryan’s und seines Mitarbeiters, ist grösser als der
dreifache Mittelfehler des Unterschieds (e (D)). Es kann
sich daher kaum um einen Zufall handeln, aber eine an-
dere Frage ist es, wie dieser Unterschied zu deuten sei.
Es kommen hier hauptsáchlich drei Punkte in Betracht:
1. ) Ein verschiedener physiologischer Zustand des Un-
tersuchten,
2. ) eine Verschiedenheit der Untersuchungstechnik, und
3. ) ein wirklicher Unterschied der Leukozytenzahl bei
den untersuchten Menschengruppen. Hinsichtlich des er-
sten Punktes sind viele Umstánde genannt worden, — ab-
gesehen von Krankheiten, — die die Leukozytenzahl be-
einflussen sollen, z. B. Anstrengung, Verdauungstátig-
keit, Wárme und Kálte. Ueber die beiden letzten Punkte
sind die Anschauungen sehr geteilt, und höchstwahr-
scheinlich hat die Verdauung keinen nennenswerten Ein-
fluss auf die Leukozytenzahl, denn man bemerkt bei den
Meisten gewisse Tagesschwankungen auch beim Fasten
(Shaw, 1927). Die Einflusse von Wárme und Kálte
muss man hauptsáchlich im Kapillarsystem der Regionen
berucksichtigen, die ihnen ausgesetzt sind, aber nicht in
den grossen Blutgefássen, und nach den Untersuchungen
von S h a w (1934) scheint die Leukozytenzahl nicht nach
Jahreszeiten zu schwanken. Anderseits sind die meisten
Autoren dariiber einig, dass Anstrengung eine Vermeh-
rung der Leukozyten bewirke (Muller 1933, Garrey
und Bryan 1935). Sehr verschieden ist aber der Um-
fang dieser Vermehrung; und zwar hángt er von der
Konstitution und von der Grösse der Anstrengung ab.