Greinar (Vísindafélag Íslendinga) - 01.01.1943, Side 188
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Pflanzen gefunden worden sein. (Miindliche Mitteilung
von Hr. Jes A. Gíslason.)
Die Unterlage der Lava ist im Westen iiber dem Meeres-
niveau ca. 80 m máchtig. Es ist die gleiche Bildung, die
wir schon in Sæfjall kennen gelernt haben. Hier fand ich
wieder zwei Phasen der Ablagerung, eine áltere mit
schwacher Neigung, und die Reste einer jungeren, den
durch Erosion entstandenen Unebenheiten der álteren
folgend.
Zusammenfassend ergibt sich dann: In Stórhöfði fin-
den wir drei Ablagerungsschichten, A, B, C, wie in Litl-
höfði. Zwischen A und B besteht wie dort eine gewaltige
Diskordanz, und zwischen B und C findet der subaerile
Erguss einer betráchtlichen Lavamasse statt, der min-
destens von einer Periode der Lössbildung und des Auf-
kommens von Pflanzenwuchs gefolgt wird.
Wenn wir beachten, dass C von Litlhöfði und Stórhöfði
fast ganz verschwunden ist, ist anzunehmen, dass diese
Schicht nicht mehr auf Sæfjall vorkommt, und dass wir
die zwei Phasen der Ablagerung in diesem Berg mit den
zwei áltesten Phasen A und B zu identifizieren haben.
Das Liegende der Breccien ist nur an einer Stelle di-
rekt sichtbar, námlich die Basaltdecke Ræningjatangi
siidlich von Litlhöfði (vgl. Anhang). Sie ist nicht ge-
schrammt oder anderweitig bearbeitet, soviel ich sehen
konnte. Vielmehr liegt zwischen der Basaltdecke und der
Breccie eine knapp 1 m dicke, dicht zusammengepresste
Lage von roter Schlacke, und dies weist wieder darauf
hin, dass die Breccie von oben her direkt auf ihre Unter-
lage abgesetzt wurde.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass diese Bildung
jung ist, sie muss m. E. quartár sein. Ihr submariner Ur-
sprung zeigt uns, dass hier in der geologisch jungsten
Vorzeit wiederholte Senkungen und Erhebungen stattge-
funden haben, in einem Ausmasse das mehrere Hundert
Meter betragen haben mag.
Man könnte versucht sein diese Schwingungen in Paral-
lelitát zu wiederholten Vereisungen von Island zu setzen.